"Doppelte eins" auf der Streif Ferstl rast zur Super-G-Sensation
27.01.2019, 15:19 Uhr
Nicht zu glauben? Josef Ferstl gewinnt den Super-G-Klassiker auf der legendären Streif in Kitzbühel.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Erst die Überraschung in der Abfahrt, dann die Sensation im Super-G: Josef Ferstl rast auf der Streif in Kitzbühel überraschend zum Sieg. Mit der ungeliebten Nummer eins gelingt dem deutschen Speedfahrer als Testpilot eine Zeit, an der alle Konkurrenten scheitern.
Josef Ferstl hat beim Super-G in Kitzbühel für eine Riesen-Überraschung gesorgt und in Österreichs Ski-Mekka seinen zweiten Weltcup-Sieg gefeiert. 40 Jahre nach dem zweiten Abfahrtstriumph seines Vaters Sepp an gleicher Stelle setzte sich der 30-Jährige vom SC Hammer auf der berühmt-berüchtigten Streif hauchdünn vor dem Franzosen Johan Clarey (0,08 Sekunden zurück) durch. Dritter in einem spannenden Rennen wurde Abfahrtssieger Dominik Paris (Italien/0,10).
"Wahnsinn, es ist brutal eng! Ich habe mich voll reingehauen und wusste, ich muss kämpfen, das ist die Streif! Ich bin happy", sagte Ferstl im ORF. Und später schob er dann nach: "Unfassbar, was soll ich da sagen?! Heilige Scheiße, war ich aufgeregt." Weil er mit der im Super-G ungeliebten Startnummer 1 als "Testpilot" - ein Training gibt es nicht - unterwegs war, ist sein Sieg umso höher einzuschätzen. Dominik Schwaiger vom Königssee belegte den guten zwölften Platz.
Ferstl junior hatte in Abwesenheit von Dreßen und Andreas Sander, die beide wegen Kreuzbandrissen ausfallen, zuletzt eine aufsteigende Form gezeigt und war in der Abfahrt am Freitag starker Siebter geworden. Sein bestes Karriereresultat in dieser Disziplin. Mit seinem zweiten Weltcup-Sieg - nach dem Super-G-Erfolg von Gröden aus dem Dezember 2017 - zog er nun in der ewigen deutschen Bestenliste mit Dreßen gleich. "Ich bin echt sprachlos, ich freue mich brutal", sagte Dreßen. Spitzenreiter ist weiterhin Felix Neureuther mit 13 Siegen - der Routinier war im Slalom in Kitzbühel am Samstag Elfter geworden.
"Unglaublich, wirklich ein Hammer", sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. "Es ist total schwer nachzuvollziehen, und ausgerechnet der Ferstl, der immer ein bisschen unter der Bürde seines Vaters gelitten hat. Das muss für ihn unglaublich emotional sein."
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid