Torheld Firmino knackt Fluch FC Liverpool und Klopp gewinnen Klub-WM
21.12.2019, 21:06 UhrIm vierten Anlauf krönt sich der FC Liverpool erstmals zum Klub-Weltmeister im Fußball. Nach Videobeweis-Wirrwarr kurz vor Schluss muss der Champions-League-Sieger von Trainer Jürgen Klopp gegen Flamengo zwar in die Verlängerung, dort beendet aber Roberto Firmino den Tor- und Finalfluch.
Startrainer Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool zum ersten Mal die Klub-WM gewonnen und das Erfolgsjahr mit einem internationalen Titel-Hattrick veredelt. Im Finale in Doha/Katar gewannen die Reds mit 1:0 (0:0) nach Verlängerung gegen den Libertadores-Cup-Sieger CR Flamengo aus Rio de Janeiro und feierten nach dem Gewinn der Champions League und des Uefa-Supercups den dritten Titel 2019 und den zweiten der laufenden Saison.
In der Neuauflage des Weltpokal-Endspiels von 1981, das Flamengo unter der Regie des "weißen Pele" Zico mit 3:0 für sich entschieden hatte, erzielte der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino (99.) wie schon im Halbfinale gegen Monterrey CF (2:1) den entscheidenden Treffer. Für Liverpool war es bei der vierten Finalteilnahme um die früher als Weltpokal ausgetragenen Klub-WM der erste Endspieltreffer überhaupt - und er reichte direkt zum Sieg.
Mit van Dijk und Beinahe-Blitztor
Im Gegensatz zum Halbfinale konnte Welttrainer Klopp wieder auf seinen zuletzt erkrankten Abwehrchef Virgil van Dijk in der Anfangsformation setzen. Ebenfalls wieder in der Startelf standen Trent Alexander-Arnold, Sadio Mane und Firmino, die gegen Monterrey zunächst auf der Bank gesessen hatten. Und mit den zurückgekehrten Stars startete Liverpool im Khalifa International Stadium fulminant: Bereits nach 41 Sekunden schoss Firmino, der den Endspieleinzug mit seinem Halbfinal-Treffer in der Nachspielzeit überhaupt erst ermöglicht hatte, den Ball freistehend vor Flamengo-Keeper Diego Alves über das Tor.
In den Folgeminuten brachte der souveräne Tabellenführer der Premier League den brasilianischen Meister, bei dem Trainer Jorge Jesus den früheren Bayern-Akteur Rafinha von Beginn an aufbot, mit Tempofußball zunächst mehrfach in die Bredouille. Der frühere Leipziger Naby Keita (5.) und Alexander-Arnold (6.) verpassten in aussichtsreichen Positionen aber ebenfalls die frühe Führung.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp sah einen starken Start seines Teams. Das vertändelte aber zu viele Chancen.
(Foto: REUTERS)
Erst Mitte der ersten Hälfte kam Flamengo besser in die Partie. Auch, weil sich die Reds zurückzogen und dem sechsmaligen brasilianischen Champion viele Räume im Mittelfeld eröffneten - zum Missfallen von Klopp, der an der Seitenlinie immer wieder gestikulierte und seine Unzufriedenheit lautstark kundtat. Die erste und einzige Möglichkeit für Flamengo vor der Pause vergab der frühere Wolfsburger Bruno Henrique (26.).
Liverpool-Powerplay nach der Pause
In seiner Halbzeitansprache schien Klopp dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn nach dem Seitenwechsel knüpften die Reds wieder dort an, wo sie nach 20 Minuten aufgehört hatten. Firmino (47.) traf mit einem tückischen Aufsetzer nur den Pfosten, Superstar Mohamed Salah (50.) verfehlte das Tor knapp. Auf der Gegenseite verhinderte Liverpools Schlussmann Alisson gegen Gabriel Barbosa (53.) den Rückstand.
Der vermeintliche Führungstreffer von Salah (76.) wurde aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben - einen Elfmeter (90.+2) nach einem Foul von Rafinha an Mane an der Strafraumgrenze nahm Schiedsrichter Abdulrahman Al Jassim (Katar) nach einem längeren Videostudium zurück. Das vermeintliche Foul an Mané hatte einerseits knapp vor der Strafraumgrenze stattgefunden - und war nach Einschätzung des Schiedsrichters kein Foul. Deshalb gab es statt Elfmeter für Liverpool einen Schiedsrichterball.
Doch Liverpool behielt trotz der späten Verwirrung auch in der Verlängerung die Nerven. Nach einem schön vorgetragenen Spielzug über den starken Kapitän Jordan Henderson und Salah erzielte Firmino dann in der Verlängerung das Siegtor. Danach ließen die Reds nichts mehr anbrennen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid