Krachende Basketball-Niederlage Franzosen zerlegen deutsche Mannschaft
28.08.2015, 22:06 Uhr
Auch ein Dirk Nowitzki hat keine Zauberkräfte - Boris Diaw zieht am deutschen vorbei.
(Foto: dpa)
31 Punkte hintereinander, ein Halbzeitstand von 50:19 - die französische Basketball-Nationalmannschaft spielt das deutsche Team um Dirk Nowitzki und Dennis Schröder völlig an die Wand.
Auch mit den beiden NBA-Stars Dirk Nowitzki und Dennis Schröder haben die deutschen Basketballer eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft eine Lehrstunde erhalten. Beim EM-Topfavoriten Frankreich verlor das deutsche Team in Straßburg sang- und klanglos mit 52:76 (19:50) und war dabei ohne jede Chance. Weder Nowitzki noch Schröder konnten das Debakel in dem Freundschaftsspiel verhindern.

Dennis Schröder spielte anfangs stark. Bis der Sturmlauf der Franzosen begann.
(Foto: imago/Claus Bergmann)
Bester deutscher Werfer war Schröder mit 13 Punkten. Nowitzki kam nur auf magere vier Punkte. Bei den phasenweise wie entfesselt spielenden Franzosen erzielten Nicolas Batum und Tony Parker je 14 Zähler. Am Sonntag hat die deutsche Mannschaft die Chance zur Wiedergutmachung. Dann treffen beide EM-Gastgeber in Köln (15 Uhr/ZDF) erneut aufeinander.
"Defensiv war das absolut inakzeptabel", sagte Bundestrainer Chris Fleming. "Wir haben uns vorne gute Würfe erarbeitet, aber leider nicht getroffen. Dass wir schon zur Halbzeit keine Chance auf den Sieg mehr hatten lag aber allein an unserer schwachen Defensivarbeit. Da hat sich keiner dagegen gestemmt", kritisierte Fleming. Die DBB-Auswahl ließ gegen den Titelverteidiger vor allem in der ersten Halbzeit so gut wie alles vermissen.
Wie im Training
Im Zusammenspiel hakte es acht Tage vor dem Auftakt gegen Island in Berlin noch gewaltig, in der Defensive hatten die Gäste den robusten Franzosen nichts entgegenzusetzen. Parker, der vor der Partie als Spieler des Jahres in Europa ausgezeichnet worden war, und der Rest des mit sechs NBA-Stars gespickten Frankreich-Equipe konnten praktisch wie im Training agieren.
Dabei hatte die deutsche Mannschaft in der Rhenus Sport Arena noch einen guten Start hingelegt. Nowitzki traf seinen ersten Wurf, Schröder führte klug Regie - die Gäste setzten sich über 11:6 auf 15:11 ab. Doch dann erhöhten die Franzosen das Tempo und zogen bis zum Ende des ersten Viertels mit einem 18:0-Lauf auf 29:15 davon. Doch damit nicht genug.
13 Minuten ohne Punkt
Auch im zweiten Abschnitt lief bei der deutschen Mannschaft nichts zusammen. Parker und Co. machten 13 weitere Punkte in Serie, erst Karsten Tadda stoppte von der Freiwurflinie den 31:0-Lauf der Gastgeber. Insgesamt blieb die DBB-Auswahl fast 13 Minuten ohne jeden Punkt.
Zur Halbzeit lag Deutschland mit 19:50 zurück, weil Nicolas Batum von den Portland Trail Blazers mit der Schlusssirene auch noch von der Mittellinie traf. Nach dem Seitenwechsel konnte das deutsche Team zumindest noch ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben. Auch weil die Franzosen einige Gänge zurückschalteten reduzierte Deutschland den Rückstand im dritten Viertel auf 24 Punkte (39:63).
Im Schlussabschnitt gelangen einige weitere gelungene Aktionen, die aber nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass die Franzosen an diesem Abend mindestens eine Klasse besser waren. Auf Bundestrainer Fleming wartet in den kommenden Tagen daher noch jede Menge Arbeit. Bei der Generalprobe in Köln wird er aber weiter auf Akeem Vargas (Augenverletzung) und Maodo Lo (Beckenprellung) verzichten. Wann beide wieder ins Training einsteigen, ist noch ungewiss.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa