"Wow, er ist stärker als alle" Freestyle-Kittel siegt mit Powersprint
06.07.2017, 17:36 Uhr
Ordentlich Power auf den Pedalen: Marcel Kittel gewinnt seine zweite Etappe bei der 104. Tour de France.
(Foto: REUTERS)
Marcel Kittel wartet und lauert - dann tritt er mächtig an und die Konkurrenz ist erneut geschlagen. Von einem perfekten Sprint ist der deutsche Radprofi zwar weit entfernt, der zweite Etappensieg bei der Tour de France aber lässt's ihm "richtig gut gehen".
Der deutsche Sprintstar Marcel Kittel hat seinen weiten Etappensieg bei der 104. Tour de France gefeiert. Der Quick-Step-Profi setzte sich auf dem zweitlängsten Abschnitt der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt nach 216 Kilometern in Troyes mit einem beeindruckenden Finish im Massensprint vor Arnaud Démare aus Frankreich und André Greipel durch.
"Es war ein bisschen Freestyle, aber ich hatte ein gutes Hinterrad. Es ist perfekt gelaufen, es geht mir richtig gut im Moment", sagte Kittel. Teamchef Patrick Lefevere staunte: "Wow, er ist stärker als alle anderen." Bei Temperaturen bis zu 37 Grad wartete Kittel geduldig auf den richtigen Moment und setzte einen langen und unwiderstehlichen Antritt.
Mit dem Erfolg gelang dem 29-jährigen Kittel sein insgesamt elfter Tagessieg bei einer Tour, nur einer fehlt ihm noch zum deutschen Rekord von Erik Zabel. Das Grüne Trikot des Sprintbesten behält indes Démare. Der Quick-Step-Sprinter verkürzte den Rückstand auf den Franzosen allerdings auf 27 Punkte. In der Gesamtwertung blieb alles beim Alten. Vorjahressieger Chris Froome liegt weiter zwölf Sekunden vor seinem walisischen Sky-Teamkollegen Geraint Thomas und 14 Sekunden vor dem italienischen Meister Fabio Aru. So erhielt Froome das 45. Gelbe Trikot seiner Karriere.
Keine Comeback für Sagan
Gestartet wurde die Etappe in Vesoul. Dabei nahm der 17-malige Tour-Teilnehmer Sylvain Chavanel seinen 335. Tag bei der Frankreich-Rundfahrt in Angriff, womit er Jens Voigt übertraf. Lange Zeit bestimmten die drei Ausreißer Perrig Quemeneur aus Frankreich, Frederik Backaert aus Belgien und der Norweger Vegard Stake Laengen das Geschehen. Mehr als vier Minuten Vorsprung gestand das Feld dem Trio aber nicht zu, gut sieben Kilometer vor dem Ziel wurde es vom Feld wieder eingeholt.
Sagan-Aus endgültig
Unterdessen gibt's für Weltmeister Peter Sagan nach seinem Ausschluss kein Zurück zur Tour. Sagans deutsches Team Bora-hansgrohe scheiterte vor dem Internationalen Sportgerichtshof (Cas) mit einem Eilantrag gegen die umstrittene Sanktion. Die Mannschaft hatte zuvor angekündigt, den 27-jährigen Slowaken umgehend wieder ins Rennen schicken zu wollen, sollte das Sportgericht das Urteil des Weltverbandes UCI aufheben.
Sagan war im Finale der vierten Etappe am Dienstag nach Vittel in einen Massensturz verwickelt. Dabei soll er Cavendish nach Ansicht der Kommissare durch einen Ellbogenschlag gefährdet und zu Fall gebracht haben. Der Brite vom Team Dimension Data zog sich bei dem Crash einen Bruch des Schulterblattes zu und ist bereits von der Tour abgereist. Sagan selbst hielt sich auf dem Sattel und verhinderte einen Sturz.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid