Triumph in der Mixed-Staffel Für Deutsche glänzt der WM-Auftakt golden
09.02.2017, 16:21 Uhr
Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer und Simon Schempp (v.l.) feiern ihre Goldmedaille.
(Foto: REUTERS)
Erstes Rennen, erster Sieg: Die deutschen Biathleten gewinnen beim Wettkampf der Weltmeisterschaft in Hochfilzen gleich die Goldmedaille. In der Mixed-Staffel setzt sich das DSV-Quartett vor Frankreich und Russland durch. Weitere Podestplätze sollen folgen.
Der Jubel im Zielbereich war gewaltig: 2,2 Sekunden vor Frankreich und 3,2 Sekunden vor Russland war der deutsche Schlussläufer Simon Schempp im Ziel. Startläuferin Vanessa Hinz sowie Laura Dahlmeier und Arnd Peiffer fielen dem 28-Jährigen in die Arme. Schließlich hatte eine deutsche Mixedstaffel zuletzt 2010 im sibirischen Chanty-Mansijsk den Titel geholt. 2016 gab es in Oslo Silber - Peiffer und Schempp, der am Ende doch noch kämpfen musste, waren beide Male dabei.
Das deutsche Team war in Bestbesetzung angetreten, Dahlmeier auf Position zwei und Schempp als Schlussläufer standen aufgrund ihrer zahlreichen Erfolge dabei im Fokus. Gleich die ersten zwei WM-Schüsse von Dahlmeier verfehlten allerdings das Ziel, ein lautes Raunen ging durch das verschneite Stadion. Auch stehend wackelte die Überfliegerin, benötigte zwei weitere Nachlader - und brannte dann aber noch eine famose Schlussrunde in den Schnee. Zur Halbzeit lag Deutschland hauchdünn vor Frankreich in Führung, der Medaillentraum lebte. "Ich habe beim Schießen ein bisschen riskiert, dafür sind die Nachlader ja auch da. Vier Nachlader sind aber dennoch zuviel", sagte Dahlmeier, die ihr Ziel dennoch erfüllte: "Ich wollte unbedingt auf dem ersten Platz übergeben. Ich habe mich im Laufen sehr gut gefühlt."
"Mit den Haxen brutal gewackelt"
Startläuferin Hinz und Peiffer an Position drei hatten ebenso gehörigen Anteil an der Medaille. Die 24-jährige Hinz, wie Dahlmeier mit den Frauen in diesem Winter mit drei Siegen in drei Staffelrennen dekoriert, musste im Stehendschießen dabei zweimal nachladen. "Ich habe mit den Haxen brutal gewackelt. Der Wind war tückisch, den durfte man nicht unterschätzen", sagte Hinz, deren Abstand zur Spitze bei der Übergabe auf Dahlmeier lediglich 9,8 Sekunden betrug.
Und Peiffer, ehemaliger Sprint-Weltmeister, machte seine Sache gar hervorragend. Zehn Schüsse, zehn Treffer - der 29-Jährige baute den Vorsprung vor dem letzten Wechsel auf beachtliche 21,2 Sekunden aus. "Ich wollte mir die Nachlader ersparen und habe bewusst geschossen. Ich bin total froh, dass es heute so gut geklappt hat", sagte Peiffer.
Nach den teilweise enttäuschenden Erlebnissen der vergangenen Titelkämpfe, bei denen das DSV-Quartett nicht immer in Bestbesetzung angetreten war, boten die Trainer Gerald Hönig (Frauen) und Mark Kirchner (Männer) diesmal ihre herausragenden Schützlinge auf. Dies hat zur Folge, dass Dahlmeier im Pillerseetal sechsmal starten und ihre Bilanz aus dem vergangenen Jahr (fünf Medaillen) sogar noch toppen könnte. Am Freitag greift sie zunächst im Sprint nach der nächsten WM-Einzelmedaille. Fünf hat sie davon bereits in ihrer Vitrine hängen, angesichts ihrer bisherigen Saison mit vier Siegen und fünf Podestplätzen gebührt ihr die Favoritenrolle. "Ich möchte natürlich voll angreifen und versuche, auf Sieg zu laufen", sagte Dahlmeier.
Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer und Thomas Wolfer, sid