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DEL-Playoffs starten Für Eisbären zählt nur der Titel

Die Eisbären um Trainer Don Jackson (l.) rüsten sich für das Unternehmen Titelverteidigung.

Die Eisbären um Trainer Don Jackson (l.) rüsten sich für das Unternehmen Titelverteidigung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem silbernen Logo des Hauptrunden-Meisters starten die Eisbären Berlin in die Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Die Kölner Haie sollen trotz wiederentdeckter Topform im Viertelfinale nur Durchgangsstation sein. Klares Ziel der Berliner: der sechste Titel.

Auf dem Weg zur alleinigen Rekordmeisterschaft in der Deutschen Eishockey-Liga wollen sich die Eisbären Berlin auch von den wiedererstarkten Kölner Haien nicht aufhalten lassen. Die Zielvorgabe des fünfmaligen DEL-Champions aus der Hauptstadt lässt keinen Raum für Interpretationen: Nur der Titel zählt. Mit dem Viertelfinale im Modus "Best of Seven" gegen Köln beginnt für den Hauptrunden-Meister um 19.30 Uhr die entscheidende Phase dieser Spielzeit.

Die Rollen sind klar verteilt, doch ganz wohl ist dem Meister zum Play-off-Start nicht. "In den letzten drei Wochen waren die Kölner Haie die beste Mannschaft der Liga", warnte Eisbären-Manager Peter John Lee vor dem DEL-Viertelfinalauftakt. "Da kriegen wir ganz schön was zu tun."

Haie-Trainer Uwe Krupp hofft, dass die Erfolgsserie seiner Mannschaft anhält.

Haie-Trainer Uwe Krupp hofft, dass die Erfolgsserie seiner Mannschaft anhält.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Vorrundenprimus und Titelfavorit trifft auf die Mannschaft der Stunde. Noch vor ein paar Wochen war an eine Playoff-Teilnahme der Kölner nicht zu denken, doch nach sieben Siegen aus acht Spielen sicherten sie sich den Sprung in die K.o.-Runde. "Unsere Reise ist noch nicht vorbei", erklärte Haie-Cheftrainer Uwe Krupp. Stürmer Matt Pettinger sagte: "Die Mannschaft hat sich jetzt gefunden. Wir spielen gegen die Großen der Liga sehr gut."Kurios: Die Siegesserie der Kölner begann mit einem 2:1-Heimerfolg über die Eisbären.

Personalsituation der Eisbären entspannt sich

Kölns Krupp erwartet derweil eine hochmotivierte Berliner Mannschaft: "Die Eisbären werden auf allen Zylindern pumpen. Berlin ist die beste Mannschaft im deutschen Eishockey der letzten sieben Jahre." In den vergangenen drei Spielzeiten setzten sich die Eisbären in zehn Spielen siebenmal durch. Zuvor standen sich die beiden DEL-Gründungsvereine im April 2008 zum einzigen Mal in einer Playoff-Runde gegenüber. Im Finale setzten sich die Eisbären in vier Spielen durch, feierten damals ihren dritten Meistertitel. Es war der erste unter der Regie ihres Trainers Don Jackson.

Freut sich auf Rückkehrer Constantin Braun: Eisbären-Coach Don Jackson.

Freut sich auf Rückkehrer Constantin Braun: Eisbären-Coach Don Jackson.

(Foto: dapd)

Vor dem Viertelfinale entspannt sich zudem die personelle Situation bei den Eisbären. Die in der Vorwoche angeschlagenen Stürmer Tyson Mulock, Julian Talbot und Vincent Schlenker sind ebenso wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen wie Constantin Braun. "Wenn Braun sich gesund fühlt und für die Playoffs bereit ist, dann wird er am Dienstag auch spielen", sagte Jackson über die Einsatzchancen seines Nationalspielers.

Ur-Eisbär Sven Felski hat unterdessen nicht nur seinen sechsten Titel mit den Berlinern im Sinn, sondern auch ein besonderes Jubiläum. 987 Erstligaspiele hat der 37-jährige Ex-Nationalspieler bislang für die Eisbären bestritten. "Mal sehen, vielleicht schaffe ich ja in dieser Saison noch die 1000", sagte der Stürmer, der im letzten Hauptrundenspiel gegen die Haie den entscheidenden Penalty zum 4:3 verwandelt hatte.

Den Kölnern wird ihr "Tausender" fehlen. Für Verteidiger Mirko Lüdemann, der in seinem 1002. Spiel für die Haie am vergangenen Freitag einen Muskelabriss im linken Oberschenkel erlitt, ist die Saison bereits beendet. Für seinen Klub dagegen nicht: "Unsere Reise ist noch nicht vorbei", sagte Krupp nach dem Viertelfinaleinzug. Auch Stürmer Matt Pettinger glaubt an eine Chance gegen den Meister: "Die Mannschaft hat sich jetzt gefunden. Wir spielen gegen die Großen sehr gut."

Wolfsburg spielt gegen Straubing

Erst am Mittwoch (19.30 Uhr) starten die Mitfavoriten ERC Ingolstadt, EHC Wolfsburg und Adler Mannheim in die Play-offs. Der Vorrundenzweite Ingolstadt bekommt es mit der Düsseldorfer EG zu tun, die sich wie der rheinische Rivale Köln in zwei Spielen in den Vor-Play-offs gegen Iserlohn durchsetzte. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir jetzt noch ins Finale einziehen", tönte Ex-Nationalspieler Petr Fical nach der besten Vorrunde der Oberbayern seit 2006. Vor sechs Jahren scheiterte Ingolstadt als Zweiter allerdings schon im Viertelfinale.

Vizemeister Wolfsburg trifft auf das Überraschungsteam Straubing Tigers, das in seiner sechsten DEL-Saison zum ersten Mal die Play-offs erreicht hat. "Eine sehr interessante Aufgabe" erwartet Manager Karl-Heinz Fliegauf, "denn Straubing spielt wie wir schnelles Eishockey." In Straubing ist die Euphorie riesig. Ein Sonderzug mit 650 Fans rollt nach Wolfsburg. Dan Ratushny steht als frisch gebackener "Trainer des Jahres" an der Bande.

Ein Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen bezogen die Mannheimer Adler vor dem Duell mit den Hamburg Freezers, "um den Fokus zu schärfen", wie Trainer Harold Kreis betonte. Vor fünf Jahren waren die Kurpfälzer schon einmal am Rießersee zur Play-off-Vorbereitung. Damals wurden sie zum bislang letzten Mal Meister. "Vielleicht ist es ja ein gutes Omen", sagte der gebürtige Garmischer Marcus Kink.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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