Erfolg nach Ski-WM-Debakel Geiger rast sensationell aufs Slalom-Podest
19.02.2019, 20:39 Uhr
Christina Geiger rast in Stockholm ins Finale - und muss sich nur der Seriensiegerin Mikaela Shiffrin geschlagen geben.
(Foto: dpa)
Ski-Königin Mikaela Shiffrin dominiert auch den Slalom beim City Event in Stockholm. Doch dahinter gibt es eine kleine Sensation: Die Deutsche Christina Geiger rast aufs Podium. Bei den Männern scheidet Marcel Hirscher früh aus und holt trotzdem einen Titel.
Christina Geiger fiel Ski-Königin Mikaela Shiffrin überglücklich in die Arme und reckte nach dem besten Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere bei der Siegerehrung die Ski in den Nachthimmel von Stockholm. Beim City Event in der schwedischen Hauptstadt hatte sie sich mit Rang zwei wenige Augenblicke zuvor selbst völlig überrascht. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", meinte sie Sekunden nach dem unerwarteten Erfolg, nur drei Tage nach dem bitteren Aus im WM-Slalom von Are. "Ich bin sehr glücklich." Die Glückwünsche ihres Freundes im Ziel genoss sie mit einem Lächeln.
Nur Weltmeisterin Mikaela Shiffrin aus den USA war im Parallelslalom etwas zu stark für Geiger, die zuletzt vor mehr als acht Jahren auf einem Weltcup-Podest gestanden hatte. Seit jenem dritten Platz in Semmering war ihr das nicht mehr gelungen. "Das ist extrem cool. Sie hat ihren Aufwärtstrend der vergangenen Wochen bestätigt. Das Format ist für Christina gut. Respekt vor dieser Leistung", sagte Jürgen Graller, der Frauen Cheftrainer des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Shiffrin holt sich nächsten Rekord
Shiffrin sicherte sich mit dem 57. Sieg ihrer Karriere vorzeitig zum sechsten Mal die Disziplin-Wertung im Slalom. Zudem egalisierte die 23-Jährige mit ihrem 14. Saisonsieg den Rekord der Schweizerin Vreni Schneider im Winter 1988/89. "Das ist fantastisch", sagte Shiffrin.
In der ersten Runde hatte sich Geiger souverän gegen Bernadette Schild aus Österreich durchgesetzt. Im Viertelfinale war sie im ersten Durchgang dann langsamer als Riesenslalom-Weltmeisterin Petra Vlhova, hielt im Rücklauf aber so sehr dagegen, dass sie die Slowakin zu einem Fahrfehler und einem Ausfall trieb. Im Halbfinale setzte sich die konstanteste deutsche Slalom-Fahrerin dieses Winters gegen Olympiasiegerin Frida Hansdotter aus Schweden durch. Ihre Führung aus dem ersten Lauf verteidigte sie und rettete am Ende 0,04 Sekunden ins Ziel - damit war das unerwartete Finale gegen Shiffrin perfekt. Durch ihre starke Vorstellung tröstete sich Geiger auch für ihre unglücklichen Auftritte bei der WM hinweg. Mit dem Team verpasste sie als Vierte eine Medaille nur hauchdünn, im Slalom schied sie im zweiten Lauf auf Top-Acht-Kurs liegend aus.
Bei den Männern sicherte sich Weltmeister Marcel Hirscher den Gesamtsieg im Slalom-Weltcup. Zwei Tage nach seiner Goldfahrt im schwedischen Are genügte dem Österreicher für die kleine Kristallkugel der Einzug ins Viertelfinale. Für den 29-Jährigen war es bereits der sechste Triumph im Slalom-Weltcup. "Megacool. So früh in meiner Karriere um diese Jahreszeit ist mir das noch nie gelungen", sagte er vor der Weiterreise nach Bansko. "Das bedeutet mir sehr viel." Den Sieg in Stockholm holte sich wie schon im Vorjahr der Schweizer Olympia-Zweite Ramon Zenhäusern.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa