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Weltklasse-Zeit über 200 Meter Hartmann zieht klare Lektion aus Rekordsprint

Der Blick zur Anzeigetafel.

Der Blick zur Anzeigetafel.

(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)

Bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten verbessert Joshua Hartmann über 200 Meter den 18 Jahre alten deutschen Rekord um 18 Hundertstel - und vergibt die Chance auf eine historische Premiere. Daraus möchte der ambitionierte Sprinter lernen. Vielleicht schon bei der Weltmeisterschaft im August.

Hinterher, das musste auch Joshua Hartmann feststellen, ist man meistens schlauer. "Hätte ich das gewusst, hätte ich den Arm nicht rausgetan", sagte der Sprinter nach seinem deutschen Rekord über die 200 Meter lachend. Dass er ohne seinen verfrühten Jubel wohl sogar unter der 20-Sekunden-Marke geblieben wäre, konnte der Kölner aber verkraften. Schließlich pulverisierte Hartmann mit seinen 20,02 Sekunden die 18 Jahre alten Bestmarke von Tobias Unger (20,20) um fast zwei Zehntel und sorgte am Sonntagabend damit völlig unverhofft für den Höhepunkt bei den deutschen Meisterschaften in Kassel.

"Ich bin froh, dass ich allen zeigen konnte, was ich drauf habe. 20,02 - das lässt sich sehen", sagte Hartmann. Schon zehn Meter vor dem Ziel hatte er in Usain-Bolt-Manier den linken Arm in die Höhe gereckt, immerhin war es sein erster DM-Titel überhaupt: "Wenn man deutscher Meister wird, darf man sich auch mal freuen."

Hartmann, der pfeilschnelle Sprinter vom ASV Köln, hatte schon häufig vom Unger-Rekord gesprochen - und dass er diesen eines Tages knacken würde. Am Sonntag gelang es eindrucksvoll, obwohl der 24-Jährige zehn Meter vor dem Ziel sichtbar Spannung rausnahm.

Auch die Norm für Olympia 2024 ist schon erfüllt

Dass eine solche Zeit in seinen Beinen steckt, deutete der gebürtige Siegener zuvor mehrfach an: 2022 war Hartmann als erster Deutscher seit 1986 in ein EM-Finale über 200 Meter gestürmt, wurde guter Fünfter. In der vergangenen Woche in Stockholm schaffte er es als erster DLV-Athlet überhaupt auf ein Diamond-League-Podest über die 100 Meter.

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Die Steigerung seiner Bestzeit um gleich 0,31 Sekunden kam aber dennoch überraschend. Im Vergleich mit den weltbesten 200-Meter-Sprintern um den Führenden Noah Lyles (19,67) schob er sich auf Rang 18 vor. Im WM-Finale von Eugene hätten die 20,02 Sekunden aber immerhin für den fünften Platz gereicht.

Für die Weltmeisterschaft in Budapest (19. bis 27. August) hat Hartmann durch seinen starken Auftritt sein Ticket sicher, auch die Norm für die Olympischen Sommerspiele in Paris hakte er ab. Das nächste Projekt, die "19" vor dem Komma stehen zu haben, kann er daher entspannt angehen. Hartmann ist zuversichtlich: "Mal sehen, was die Zukunft bringt und wie viel reifer ich beim Jubeln noch werde."

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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