Sport

Schicksal eint Stars und Fans "Harvey" verwüstet auch Houstons Sportwelt

J.J. Watt ruft zu Spenden auf - er kann vorerst nicht in seine Heimat zurück.

J.J. Watt ruft zu Spenden auf - er kann vorerst nicht in seine Heimat zurück.

(Foto: AP)

Houstons Sportwelt rückt zusammen: Hurrikan "Harvey" richtet auch in den Sportstätten der Metropole enorme Verwüstungen an. Den millionenschweren Sportstars geht es aber vor allem um eines: ihren Mitbürgern so schnell wie möglich zu helfen.

Mit gebrochener Stimme spricht J.J. Watt zu den Einwohnern Houstons. Der sonst so harte Footballer mit einer Figur wie Hulk wird plötzlich sentimental. Gerne würde er in seine Heimat zurückkehren und helfen, Hurrikan "Harvey" lässt es jedoch nicht zu. Stattdessen nutzt er seinen Promi-Status und startet einen Spendenaufruf.

Die millionenschweren Sportstars versuchen, in der Not zu helfen. J.J. Watt, bulliger Verteidiger des NFL-Klubs Houston Texans, widmete sich in einer persönlichen Videobotschaft an seine Mitbürger. "Es ist so hart, wenn ich die schrecklichen Ereignisse in Houston sehe und selbst nicht zurückkehren kann, um vor Ort zu helfen", sagte der 1,96-Meter-Hüne: "Ich bitte euch, für die Opfer zu spenden." Eine Botschaft, die Anklang findet, weil sie ehrlich ist und von Herzen kommt. Stars und Fans eint das schlimme Schicksal, einander geben sie sich Kraft.

Die Texans befinden sich mitten in der Saisonvorbereitung. Am Sonntag verloren sie, gedanklich wohl mehr in Houston als auf dem Rasen, mit 0:13 bei den New Orleans Saints. Anschließend wollten die Spieler trotz des Hurrikans schnellstmöglich zurück in ihre Heimat, doch die Naturgewalten durchkreuzten die Pläne. Stattdessen ging der Flug ins 350 Kilometer entfernte Dallas, wo die Dallas Cowboys ihnen ihr Stadion überließen, damit das Team trainieren kann.

Niemand weiß, wie es weitergeht

Nicht nur die Footballer wurden zum Umdisponieren gezwungen: Die Baseball-Mannschaft der Houston Astros musste ihre Serie gegen die Texas Rangers nach Florida verlegen. Houstons Fußballteams, Dynamo und Dash, gaben bereits am Freitag bekannt, dass ihre Spiele am Wochenende aufgrund der Regenfälle nicht stattfinden können. Noch näher am Weg des Sturms spielen die semi-professionellen Baseballer der Corpus Christi Hooks, deren Anlage komplett unter Wasser steht. Eine Absage für ein heute geplantes Spiel war unausweichlich. Niemand weiß, wie es weitergeht.

"Mutter Natur ist unbesiegt", fasste Texans-Trainer Bill O'Brien die Situation treffend zusammen. Die Folgen des Sturms sind unvorhersehbar, doch aus der gemeinsamen Kraft der Menschen entsteht Hoffnung. Geschürt wird diese durch viele Aktionen und Spendenaufrufe, die größtenteils von Sportlern ausgehen. Houstons Profiteams Rockets (Basketball) und Astros haben jeweils vier Millionen Dollar gespendet, Stars wie Watt agieren aus Eigeninitiative.

Mit seiner im Internet gestarteten Spendenaktion hat der Texans-Spieler in den ersten 24 Stunden bereits mehr als 500.000 Dollar gesammelt. Auch Sportprofis, die keine Verbindung zu Houston haben, spenden fleißig und schicken Gebete an die Südküste.

Quelle: ntv.de, Jens Giesenhagen, sid

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