Eishockey-Superstar im Wartestand Kanada bangt um Sidney Crosby
29.12.2011, 11:17 Uhr
Superstar und Sorgenkind: Sidney Crosby ist der bekannteste Eishockeyspieler in der NHL, aber er kann derzeit nicht spielen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Sidney Crosby ist einer der besten Eishockeyspieler der Welt, vielleicht sogar der beste von allen. Trotzdem darf der Superstar der Pittsburgh Penguins derzeit nicht aufs Eis. Die Nachwirkungen einer schweren Gehirnerschütterung zwingen Kanadas Eishockey-Helden zu einer Pause. Wie lange noch, bleibt ungewiss.
Das Warten der kanadischen Eishockey-Fans auf Sidney Crosby geht weiter, vielleicht sogar über das Ende der laufenden Spielzeit hinaus. Nach Angaben seines Vereins-Coaches Dan Bylsma fehlt der verletzte Eishockey-Superstar den Pittsburgh Penguins auf unbestimmte Zeit. "Er hat immer noch Probleme", sagte Bylsma über den Gesundheitszustand seines Superstars, der am 5. Dezember 2011 zuletzt für Pittsburgh auf dem Eis gestanden hat. Das nährt auch Spekulationen über ein vorzeitiges Saisonaus in der nordamerikanischen Profiliga NHL, deren bekanntester Spieler Crosby ist.

Die Nachwirkungen einer schweren Gehirnerschütterung zwingen Kanadas Golden-Goal-Torschützen im Olympia-Finale 2010 zu einer Pause.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit dem Golden Goal im Olympia-Finale 2010 hatte sich der 24-jährige Crosby in seinem Heimatland Kanada zum Volkshelden gemacht. Inzwischen ist er das größte Sorgenkind der eishockeyverrückten Nation, weil Crosby die Folgen einer schweren Gehirnerschütterung aus dem Januar 2011 noch nicht überwunden hat. Damals war Crosby in zwei Spielen in Folge schwer am Kopf getroffen worden und anschließend monatelang ausgefallen.
Erneutes Unwohlsein
Die Hoffnungen auf eine dauerhafte Genesung Crosbys sind geplatzt. Geschürt hatte sie das triumphale Comeback des Centers nach mehr als zehnmonatiger Zwangspause, als er am 21. November 2011 zum 5:0-Sieg seiner Penguins über die New York Islanders zwei Tore und zwei Vorlagen beisteuerte. Anschließend bestritt Crosby noch sieben weitere Spiele, ehe er nach der 1:3-Niederlage bei Meister Boston Bruins am 5. Dezember und einem Zusammenprall mit Gegenspieler David Kreijci erneut über Unwohlsein klagte und wieder vom Eis musste.
Auch wenn bei einem Test am 12. Dezember keine erneute Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde: Aus den zwei Spielen Pause, die Coach Dan Bylsma Anfang Dezember zunächst angekündigt hatte, ist eine Auszeit von ungewisser Dauer geworden. "Ein Test ist nicht alles. Du musst bei solchen Dingen auch auf deinen Körper hören", sagte Crosby damals. Der 24-Jährige zeigt weiter Symptome einer Gehirnerschütterung wie Kopfschmerzen. Noch immer kann er kein Training auf dem Eis bestreiten, sondern nur leichte Fitnessübungen machen. Wann er in dieser Saison wieder spielen wird, ist offen. Ob überhaupt, anscheinend auch.
Stop Concussions!
Der einzige NHL-Star, der mit einer Gehirnerschütterung lange ausfällt, ist Crosby nicht, auch wenn sein Ausfall die Öffentlichkeit besonders für die Folgen von Checks gegen den Kopf sensibilisiert. Eine Helmpflicht gibt es in der NHL erst seit 1979. Zuvor war ein Schutz des Kopfes als Zeichen von Schwäche verpönt. Die Website stopconcussions.com bemüht sich seit Langem darum, die schwerwiegenden Folgen von Gehirnerschütterungen bekannt zu machen. Auch die NHL hat reagiert und die Strafen für harte Checks gegen den Kopf der Gegenspieler erhöht.
Die Verletztenliste ist dennoch lang und prominent besetzt. Mitte Dezember hatte Chris Pronger, Kapitän der Philadelphia Flyers, seine Saison vorzeitig beenden müssen. Fachärzte diagnostizierten, dass für den Verteidiger nach seiner Gehirnerschütterung selbst die Playoffs zu früh kommen würden. Sie beginnen im April 2012.
Quelle: ntv.de