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Großes Tennis, großer Coup Kanada schreibt Davis-Cup-Geschichte

Kanadas Denis Shapovalov sorgte erst für den Ausgleich gegen Russland, ehe er dann auch Teil des siegreichen Doppels war.

Kanadas Denis Shapovalov sorgte erst für den Ausgleich gegen Russland, ehe er dann auch Teil des siegreichen Doppels war.

(Foto: REUTERS)

In 118 Jahren mit dem alten Modus schaffen es Kanadas Tennisherren maximal bis ins Halbfinale des Davis Cups, und auch das nur zweimal. Nun feiert in Madrid der neue Turniermodus seine Premiere - und prompt glückt Kanada gegen Russland der erstmalige Einzug ins Endspiel.

Kanada hat beim neuen Davis-Cup-Finalturnier in Madrid für eine Überraschung gesorgt und erstmals in der 119-jährigen Geschichte des Mannschaftswettbewerbs das Endspiel erreicht. Vasek Pospisil und Denis Shapovalov entschieden das Halbfinale gegen das favorisierte russische Team durch den Sieg im abschließenden Doppel mit 2:1 für sich. Im Endspiel am Sonntag (ab 16.00 Uhr/DAZN) trifft Kanada auf Gastgeber Spanien um den Weltranglistenersten Rafael Nadal.

"Mir fehlen die Worte. Es ist unglaublich, wie weit wir in dieser Woche gekommen sind", sagte Shapovalov, Pospisil kündigte an: "Das wird morgen ein historischer Tag für uns. Wir werden alles reinhauen." Die beiden hatten aufgrund der Verletzungen von Starspieler Milos Raonic und von Supertalent Felix Auger-Aliassime in Madrid sämtliche kanadische Einzel und Doppel bestritten.

Im Halbfinale gegen Russland standen die Kanadier schon nach dem ersten Match mit dem Rücken zur Wand, im Duell der bislang im Einzel unbezwungenen Spieler gewann Andrej Rublew 6:4, 6:4 gegen Pospisil. Shapovalov erzwang durch das 6:4, 4:6, 6:4 gegen Karen Chatschanow die Entscheidung im Doppel. Dort behielten die Kanadier gegen Rublew/Chatschanow mit 6:3, 3:6, 7:6 (7:5) die Oberhand.

Zuvor hatte Kanada im Davis Cup als größten Erfolg zwei Halbfinals (1913 und 2013) verbucht. Der zweimalige Titelträger Russland verpasste hingegen seinen sechsten Finaleinzug. Spanien darf derweil weiter vom Heimtriumph beim Davis  Cup träumen. Die Gastgeber  mussten am Samstagabend im Halbfinale gegen Großbritannien zwar  lange zittern, blieben im entscheidenden Doppel aber nervenstark und  setzten sich mit 2:1 durch. Im Endspiel am Sonntag (16.00 Uhr/DAZN)  bekommen es die Spanier mit dem Finaldebütanten Kanada zu tun, der Russland ebenfalls 2:1 bezwungen hatte. Auf dem ausverkauften Center Court der Caja  Magica herrschte würdige Davis-Cup-Atmosphäre. Vor allem Nationalheld Nadal  versetzte das Heimpublikum in Begeisterungsstürme und heizte die Stimmung immer wieder an.

Während das Premieren-Finalturnier des Davis Cups noch läuft, plant der Tennis-Weltverband ITF bereits die zweite Auflage im kommenden Jahr. Und teilte nun mit: Die Tennis-Nationalteams aus Frankreich und Serbien werden 2020 Wildcards erhalten. Die diesjährigen Halbfinalisten Spanien, Kanada, Großbritannien und Russland stehen ebenfalls als Teilnehmer fest. Komplettiert wird das Feld der 18 Mannschaften durch die Gewinner der zwölf Qualifikationspartien am 6./7. März 2020, bei denen auch die deutsche Mannschaft antreten wird. Die Auslosung findet am Sonntag statt.

Quelle: ntv.de, cwo/sino/sid/dpa

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