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Vier Meter weiter als je zuvor Tausaga feiert mit unfassbarem Wurf die WM-Sensation

Laulauga Tausaga steigerte ihr eigene Bestleistung um vier Meter.

Laulauga Tausaga steigerte ihr eigene Bestleistung um vier Meter.

(Foto: REUTERS)

Das deutsche Diskus-Trio verpasst die ersehnte erste Medaille bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Beste Deutsche ist Kristin Pudenz auf Rang sechs. Gold holt völlig überraschend Laulauga Tausaga, dank einer völlig absurden Steigerung ihrer eigenen Bestmarke.

Dass Gold im Diskuswerfen an eine Amerikanerin gehen würde, war von vielen Experten prognostiziert worden. Dass die Frau, die am Ende ganz oben auf dem Podium steht, allerdings Laulauga Tausaga heißen würde, das war dagegen eine dicke Überraschung. Auch in der Art und Weise, wie sie sich zu Gold warf. Die 25-Jährige hatte vor dem Finale der WM eine Bestleistung von sehr soliden 65,46 Metern zu Buche stehen, diese erst im Juli 2023 in Eugene geworfen und sich damit in der Weltspitze etabliert. Im vorletzten Versuch hämmerte sie die Scheibe dann allerdings auf 69,49 Meter, pulverisierte ihre eigene Bestleistung damit um mehr als vier (!) Meter.

"Ich weiß nicht, ob ich eine gute Fee habe oder ob meine Vorfahren ein Mitspracherecht hatten, aber ich konnte heute Abend etwas tun, was ich nicht für möglich gehalten hätte", sagte Tausaga, die bei den letzten beiden Weltmeisterschaften jeweils nur auf Platz zwölf gelandet war. "Es ist unglaublich, vom zwölften auf den ersten Platz zu kommen. Ich habe mir nur gesagt: Du musst es rauslassen und wenn es einen ungültigen Versuch gibt, dann soll es so sein. Aber dann segelte die Scheibe zu diesem großen Wurf und hier bin ich."

Tausaga setzte sich überraschend vor der favorisierten Olympiasiegerin Valarie Allman durch. Sie musste sich mit starken 69,23 Metern mit Silber begnügen. Aus ihrer Enttäuschung über das verpasste Gold machte sie später keinen Hehl: "Ich wollte heute Abend der Champion sein, das ist kein Geheimnis. Es ist hart, wenn man in guter Form ist und die Goldmedaille nicht erreichen kann. Aber ich bin so stolz darauf, auf dem Podium zu stehen. Und ein Doppelsieg für die USA ist auch etwas ganz Besonderes." Bronze ging an die chinesische Titelverteidigerin Bin Feng (68,20).

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Das deutsche Diskus-Trio um Kristin Pudenz hat die ersehnte erste WM-Medaille verpasst. Vize-Europameisterin Pudenz belegte als beste Deutsche mit 65,96 Meter den sechsten Rang, 2,24 Meter fehlten der Landespolizistin zur Bronzemedaille. "Im ersten Moment ist es ärgerlich. Ich bin angereist, um um die Medaillen mitzukämpfen. Das konnte ich heute überhaupt nicht", sagte Pudenz, die "gern mehr gezeigt" und für eine Medaille Bestleistung hätte werfen müssen: "Das wäre nicht unmöglich gewesen heute. Aber Sechste auf Weltniveau muss man auch erstmal schaffen. Ich hatte heute nicht die nötige Lockerheit, die man im Wettkampf braucht."

Shanice Craft gelang ebenfalls der Einzug in den Endkampf der besten Acht, mit 65,47 Meter wurde sie Siebte. Die EM-Dritte Claudine Vita (63,19 Meter) belegte den zehnten Rang. Auf den drei DLV-Athletinnen hatten große Medaillenhoffnungen gelegen. Das Trio zählte vor den Titelkämpfen zu den sieben besten Werferinnen der Welt. Die bislang letzte Medaille im Frauen-Diskus holte Deutschland durch Nadine Müller 2015 in Peking (Bronze).

Quelle: ntv.de, tno/sid

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