Kein EM-Wunder in der "grünen Hölle" Litauen knockt Nowitzki & Co. aus
11.09.2011, 21:53 Uhr
In der "grünen Hölle" von Vilnius war es zu heiß für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft.
(Foto: dpa)
Die deutschen Basketballer um Superstar Dirk Nowitzki liefern EM-Gastgeber Litauen zum Abschluss der Zwischenrunde ein großes Match. Sie kämpfen und treffen, zeigen vor 11.000 fanatischen litauischen Fans viel Herz. Zum Basketball-Wunder von Vilnius reicht es nicht. Das Viertelfinale und damit die Olympia-Qualifikation ist verpasst.
Der Traum der deutschen Basketballer von einer erneuten Olympia-Teilnahme ist geplatzt, die Zukunft findet erst einmal ohne NBA-Champion Dirk Nowitzki statt. Bei der EM in Litauen verlor das deutsche Team in der "Hölle von Vilnius" gegen die Gastgeber mit 75:84 (33:37) und verpasste den Sprung ins Viertelfinale. Für ein Weiterkommen hätte das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann mindestens mit elf Punkten Differenz gewinnen müssen. Bester Werfer im deutschen Team war Chris Kaman mit 25 Zählern. Damit hat die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) auch keine Chance mehr, sich für die Olympischen Spiele 2012 zu qualifizieren.
Nowitzki wird sich daher wohl bis auf weiteres aus dem Nationalteam zurückziehen. "Ich denke, dass ich eine Pause machen werde", hatte der 33-Jährige bereits vor dem entscheidenden Zwischenrundenspiel gesagt. Seinen definitiven Rücktritt erklärte der Blondschopf aber nicht.
Ära Bauermann endet
Mit dem Ausscheiden bei der EM ist auch die Ära von Bundestrainer Bauermann beendet. Der 53-Jährige wird sich in Zukunft ganz auf seinen Job als Coach des FC Bayern München konzentrieren. Bauermann war seit 2003 für die deutschen Korbjäger verantwortlich und feierte mit der Silbermedaille bei der EM in Serbien 2005 seinen größten Erfolg. Seinen Nachfolger will der Verband frühestens Ende des Jahres präsentieren.
Während Nowitzki und Co. an diesem Montag die Heimreise antreten, geht die Basketball-Party für die Litauer weiter. Den vierten Viertelfinalplatz aus der Gruppe E sicherte sich Serbien, das gegen die Türkei 68:67 (35:27) gewann. Dadurch war die Ausgangsposition für die deutsche Mannschaft bereits vor der Partie gegen den Ausrichter denkbar schlecht. Hätten sich die Türken gegen Serbien durchgesetzt, hätte der DBB-Equipe ein einfacher Erfolg gereicht.
Von Beginn an in Rückstand

In den entscheidenden Momenten trafen die Spieler von Bundestrainer Dirk Bauermann nicht.
(Foto: REUTERS)
So aber rannten die deutschen Riesen von Beginn an jenen elf Punkten hinterher, mit denen sie die Litauer schlagen mussten, um doch noch die K.o.-Runde zu erreichen. Die Bauermann-Schützlinge begannen konzentriert, vor allem Kaman lief mit acht Punkten im ersten Viertel richtig heiß.
Dafür fand Nowitzki nicht ins Spiel. Der MVP der NBA-Finalserie traf keinen seiner vier Würfe in den ersten zehn Minuten. Dabei hatte Bauermann vor der Partie noch einen "großen Basketball-Tag" seines Superstars angekündigt. Doch der 33-Jährige erreichte auch im letzten Turnierspiel nicht jene Form, mit der er das Team hätte tragen können. Die Mini-Pause nach dem NBA-Triumph war einfach zu kurz.
Deutschland führt, Litauen zieht davon
Nach dem ersten Abschnitt lag Deutschland so mit vier Punkten hinten (17:21), die hohe Bürde war auf 15 Zähler angewachsen. Erst nach insgesamt 13:39 Minuten gelangen Nowitzki von der Freiwurflinie die ersten Punkte, aber richtig in die Partie rein kam die deutsche Auswahl nicht. Irgendwie fehlte der wahre Glaube an das "Wunder von Vilnius", auch zur Pause betrug der Rückstand vier Zähler (33:37).
Nach dem Seitenwechsel kam das deutsche Team mit viel Schwung aus der Kabine. Kaman und Nowitzki brachten die DBB-Truppe erstmals in Führung (41:39), plötzlich schnupperte die Mannschaft an der Sensation. Doch dann zogen die Litauer mit neun Punkten in Serie wieder davon und zogen den deutschen Riesen endgültig den Zahn. Immerhin steckte die deutsche Mannschaft nie auf, ging Mitte des vierten Viertels sogar noch einmal in Führung (64:63), aber am Ende war die Elf-Punkte-Bürde doch zu groß.
Quelle: ntv.de, dpa