DEB-Zittersieg zum WM-Start NHL-Star Draisaitl bockt fatal - und trifft
11.05.2019, 18:22 Uhr
NHL-Star Leon Draisaitl erzielte den entscheidenden Treffer beim mühsamen 3:1-Erfolg des DEB-Teams gegen Großbritannien.
(Foto: imago images / Jan Huebner)
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft müht sich zum Auftakterfolg bei der WM in der Slowakei. Erst im letzten Drittel macht das DEB-Team um Leon Draisaitl den Sieg gegen Großbritannien klar. Der NHL-Superstar korrigiert dabei spät einen üblen Fehler.
Deutschlands Eishockey-Nationalteam hat sich zu einem WM-Auftaktsieg gegen Großbritannien gezittert. Ein Doppelschlag von Yasin Ehliz (51. Minute) und NHL-Topstürmer Leon Draisaitl (53.) bewahrte die Auswahl des neuen Bundestrainers Toni Söderholm beim 3:1 (0:0, 1:0, 2:1) gegen den großen Außenseiter vor einem Fehlstart beim WM-Debüt des Finnen. In seinem ebenfalls ersten WM-Spiel hatte der erst 18 Jahre alte Mannheimer Moritz Seider (40. Minute) Deutschland in Kosice in Führung geschossen. Diese wurde aber von Mike Hammond im Schlussdrittel zunächst noch ausgeglichen.
Bereits am Sonntag muss das deutsche Team gegen Dänemark wieder ran (16.15 Uhr). Die Dänen mühten sich zum Auftakt zu einem 5:4 (2:1, 1:3, 1:0) nach Penaltyschießen gegen Frankreich. Vor allem die deutschen Leistungsträger werden sich dann deutlich steigern müssen. Draisaitl spielte vor 6866 Zuschauern trotz seines Tors gegen die Briten lange unglücklich und patzte vor dem Ausgleich entscheidend. Dadurch war gegen den WM-Exoten harte Arbeit gefragt.
Der Olympiasieger von 1936, der nach zuletzt zwei Aufstiegen erstmals seit 25 Jahren wieder bei einer A-WM dabei ist, kämpfte leidenschaftlich und hatte in Ben Bowns aus Cardiff einen sicheren Rückhalt im Tor. Durch die hölzerne und stark limitierte Spielweise der lange Zeit im Welt-Eishockey drittklassigen Briten spielte Deutschland von Beginn an fast permanent im Angriffsdrittel, agierte aber zu umständlich und tat sich sehr schwer. Viele Pässe brachte Deutschland nicht an den Mann und etliche Schüsse musste Bowns gar nicht erst entschärfen, da sie am Tor vorbei flogen.
Holzer patzt, aber die Briten lassen die Chance liegen
Zum Ende des ersten Drittels bescherte zudem ein grober Fehler von NHL-Verteidiger Korbinian Holzer dem deutschen Team einen Riesen-Schreck: Die Briten hatten durch Evan Mosey die beste Chance des Spiels bis dahin, die Mathias Niederberger im deutschen Tor entschärfte. Der Keeper der Düsseldorfer EG hatte zum Auftakt von Söderholm den Vorzug vor Nürnbergs Niklas Treutle bekommen. NHL-Goalie Philipp Grubauer soll nach dem Playoff-Aus mit Colorado am Sonntag kurz vor dem zweiten deutschen Spiel gegen Dänemark in Kosice ankommen und am Montag erstmals trainieren. Schwenningens Dustin Strahlmeier muss als nun überzähliger Torhüter abreisen. Zudem nominierte Söderholm zunächst auch die Stürmer Marc Michaelis und Stefan Loibl nicht und verzichtete in der Abwehr auf Jonas Müller.
"Es war uns von Anfang an klar, dass Großbritannien um sein Leben spielen wird", sagte Michaelis am Rande des Spiels bei Sport1. Und damit kamen die deutschen Spieler und ihre Nerven immer schlechter zurecht. Immer fahriger fuhren die Deutschen über das Eis, das Zusammenspiel klappte immer schlechter. Söderholm stellte um und ließ die NHL-Stürmer Draisaitl und Dominik Kahun zusammen spielen: Prompt fiel das scheinbar erlösende Führungstor von Seider. Die Fehler im deutschen Spiel aber blieben eklatant. Ausgerechnet Draisaitl patzte vor dem Ausgleich durch Hammond übel, beruhigte die Nerven aber zehn Minuten später durch sein Tor zum 3:1, nachdem Ehliz das überlegene deutsche Team wieder in Führung gebracht hatte.
Quelle: ntv.de, tno/sid