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Enttäuschung bei der Ski-WM Neureuther verpasst Bronze

Eine Sache von Sekunden: Felix Neureuther beim ersten Durchgang im Riesenslalom.

Eine Sache von Sekunden: Felix Neureuther beim ersten Durchgang im Riesenslalom.

(Foto: picture alliance / dpa)

Lange Gesichter beim Deutschen Skiverband: Bei der Weltmeisterschaft in den USA verfehlt Hoffnungsträger Neureuther den Podestplatz im Riesenslalom der Männer nur um Sekundenbruchteile. Gold holt Lokalmatador Ligety aus den USA.

Skirennfahrer Felix Neureuther hat im WM-Riesenslalom keine Medaille erringen können. Der 30-Jährige aus Partenkirchen musste sich in Beaver Creek mit dem vierten Platz begnügen. Den Titel holte sich der Amerikaner Ted Ligety, der nach zwei Läufen 0,45 Sekunden vor dem Österreicher Marcel Hirscher lag. Platz drei ging an den Franzosen Alexis Pinturault (0,88).

Neureuther hatte nach dem ersten Durchgang noch auf Platz drei gelegen, in der Endabrechnung lag er 1,10 Sekunden hinter Ligety. Damit verpasste der Deutsche Skiverband die zweite große Medaillechance. Am Vorabend hatte sich Viktoria Rebensburg in einer spektakulären Aufholjagd im zweiten Durchgang den zweiten Platz im Riesenslalom gesichert und damit die Silbermedaille nach Deutschland geholt.

"Einer muss Vierter werden, heute bin es leider ich geworden": Felix Neureuther kann am Sonntag noch einmal nach einer Medaille greifen.

"Einer muss Vierter werden, heute bin es leider ich geworden": Felix Neureuther kann am Sonntag noch einmal nach einer Medaille greifen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem WM-Riesenslalom der Männer schüttelte Felix Neureuther nur kurz den Kopf und schaute desillusioniert auf die Anzeigetafel. Der beste deutsche Skirennfahrer verpasste die erhoffte Medaille als Vierter hauchdünn, präsentierte sich aber vor seiner größten Gelegenheit im Slalom am Sonntag zumindest in guter Form.

Goldrekord im Riesenslalom

Zwei Tage vor dem abschließenden Torlauf büßte Neureuther als Dritter des ersten Durchgangs im Finale noch etwas Zeit ein. Am Ende fehlten ihm volle 1,10 Sekunden auf Ted Ligety, der sich vor seinem Heimpublikum den dritten Riesentorlauf-WM-Titel seiner Karriere in Serie sicherte - und zwar als erster Athlet der alpinen Geschichte überhaupt.

Für die USA war es das erste Gold bei den Titelkämpfen in Vail und Beaver Creek. Durch einen Traumlauf im Finale schlug Ligety am Ende noch den österreichischen Ski-Star Marcel Hirscher, dem nur Platz zwei blieb. Bronze gewann Alexis Pinturault aus Frankreich. "Einer muss Vierter werden, heute bin es leider ich geworden", sagte Neureuther.

Und so sieht sie aus, die Goldmedaille: Stolz und glücklich hält Ted Ligety seine dritte WM-Auszeichnung im Riesenslalom in die Kamera.

Und so sieht sie aus, die Goldmedaille: Stolz und glücklich hält Ted Ligety seine dritte WM-Auszeichnung im Riesenslalom in die Kamera.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Das wird eine heiße Kiste"

Wie stark sich die Technik-Herren im Deutschen Skiverband in den vergangenen Jahren insgesamt verbessert haben, ließen die weiteren Platzierungen am Tag nach Rebensburgs Silbererfolg nur erahnen: Fritz Dopfer beendete das Rennen auf Platz 15, Stefan Luitz wurde 20.

Die Ausgangslage vor dem Finale war gut, mit Blick auf eine erhoffte Medaille aber auch extrem verzwickt. Hirscher lag als Führender 0,18 Sekunden vor dem Italiener Roberto Nani. Dahinter folgten Neureuther und Pinturault mit je 0,23 Sekunden Rückstand auf die Spitze, ein weiteres Hundertstel zurück kam Titelverteidiger Ted Ligety (USA).

Selbst Luitz hatte als 15. nur 1,01 Sekunden Rückstand auf Rang drei. "Das wird eine heiße Kiste", prognostizierte Neureuther vor dem Finale und sah nicht mal seinen Teamkollegen Dopfer mit fast eineinhalb Sekunden Rückstand außer Reichweite. "Da ist noch alles drin, vom Fritz bis nach vorne", sagte der Partenkirchner, dessen Eltern Rosi Mittermaier und Christian Neureuther auch an der Strecke standen.

"Ich bin nahezu schmerzfrei"

Dopfer ärgerte sich insbesondere über sein Finish im ersten Lauf. "In den letzten 30 Sekunden habe ich doch extrem viel Zeit verloren", analysierte der 27-Jährige. "Der war aber schon besser, auch wenn der Zeitrückstand schon sehr groß war. Das muss ich jetzt analysieren", sagte er.

An seinem lädierten Rücken habe es aber nicht gelegen, betonte er: "Ich bin nahezu schmerzfrei." Auf das Team-Event am Dienstag musste Dopfer wegen seiner Beschwerden noch verzichten, allerdings handelte es sich nach Angaben des Deutschen Skiverbandes dabei nur um eine Vorsichtsmaßnahme vor den Einzelrennen. "Der Slalom ist eine neue Chance. Da heißt es wieder: Vollgas geben", befand er.

Auch Luitz, der sein letztes Rennen wegen einer Trainingsverletzung im Dezember in Åre bestritt, seither erst fünf Tage Riesenslalom trainieren konnte und zuletzt auch noch drei Tage mit einer Grippe im Bett verbrachte, war trotz der Vorgeschichte nicht zufrieden. "Ein bisschen stinkt mir schon der Fehler", sagte er mit Blick auf einen Übergang im ersten Lauf, der vielen anderen Teilnehmern sogar das Rennen kostete. Er gestand: "Man merkt, dass die letzte Power im Schwung gefehlt hat. Grundsätzlich bin ich froh, dass ich überhaupt hier bin."

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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