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Stolze mit Knie-Knockout Eskiev schickt Oktagon-Legende auf die Bretter

Eskiev fängt Buchinger (r.) mit einem Haken ab.

Eskiev fängt Buchinger (r.) mit einem Haken ab.

Eine mit vielen deutschen Kämpfern gespickte Fightcard begeistert die Zuschauer in Oberhausen. Zwei Veteranen des Sports in Deutschland setzen bei Oktagon 60 die größten Ausrufezeichen.

Für MMA Deutschland ist die Mixed-Martial-Arts-Veranstaltung Oktagon 60 vor dem großen Stadion-Event im Oktober wie eine Art Halbfinale. Ein gutes Dutzend der Athleten kommt aus der Bundesrepublik und die betrieben in der Rudolf-Weber-Arena bereits beste Werbung für den Sport. Einige brachten sich mit ihren Siegen sogar in Stellung für einen Titelkampf.

Akipa oben auf.

Akipa oben auf.

(Foto: Oktagon)

Der Auftakt in Oberhausen ging aus deutscher allerdings nach hinten los. Sowohl Zoran Solaja (gegen Marek Bartl), als auch Emir-Can Al (gegen Daniel Hromek) verloren ihre Kämpfe. Letzterer denkbar knapp. Es war am Kölner Cihad Akipa, die Bilanz aus deutscher Sicht wieder etwas aufzuhübschen. Gegen den Österreicher Dominic Schober dominierte der 28-Jährige über drei Runden, punktete vor allem mit linken Haken und Highkicks. Nach zuletzt zwei Niederlagen feierte Akipa einen ungefährdeten Punktsieg.

Zwischen Hassan Shaaban und Kevin Enz herrschte vor dem Kampf Streit, ausgelöst durch eine Handgreiflichkeit seitens Shaaban bei Face-off nach dem Wiegen. In der ersten Runde provozierte er den Weltergewichtkämpfer aus dem Spitfire Gym in Berlin regelmäßig, landete auch die besseren Treffer. Bodenspezialist Enz hatte Probleme in den Fight zu finden, auch wenn er sich von den Spielereien seinen Kontrahenten nicht beeindrucken ließ. Allerdings wachte Enz erst in der dritten Runde so richtig auf und konnte Shaaban zu Boden bringen und dort dominieren. Nach Punkten lag der Mann aus dem UFD Gym am Ende vorne, aus dem Publikum gab es Pfiffe, Shaaban reckte Oberhausen beide Mittelfinger entgegen.

Einen Gegner für Gjoni Palokaj zu finden, erwies sich als kompliziert. Karol Arteaga war der dritte angesetzte Kandidat, der dann auch gegen den Federgewichtkämpfer aus Hannover antrat. Der Venezolaner kam mit einer Bilanz von 5-1 zu seinem ersten Kampf außerhalb Südamerikas und sollte gleich erfahren, dass Oberhausen ein raues Pflaster ist. Zwar brachte er als Erster Palokaj zu Boden, doch der Mann aus der Fightschool Hannover wusste schnell die Kontrolle zu erlangen. Über drei Runden dominierte er vor allem im Bodenkampf, landete krachende Ellbogenschläge und sicherte sich den Sieg nach Punkten.

Illegaler Ellbogen im Cordero-Kampf

Mit Jaime Cordero und Ivan Datelinka standen sich zwei der schnellsten Finisher bei Oktagon gegenüber. Und bis zum Ende dauerte es nicht lange, aber nicht so wie sich beide Mittelgewicht-Fighter das vorgestellt hatten. Datelinka setzte nach wenigen Sekunden zum Takedown an und verlagerte den Kampf auf den Boden. Dort wollte der Tscheche seine Position verbessern, Cordero setzte zum Ellbogenstoß an. Datelinka drehte sich weg, der Treffer landete genau am Hinterkopf, eine verbotene Zone. Datelinka krümmte sich vor Schmerzen, der Fighter aus Bremen setzte nach, bis der Referee nach einigen Sekunden dazwischenging. Durch eine Zeitlupenanalyse wurde der illegale -wenn auch unbeabsichtigte - Treffer deutlich. Datelinka konnte nicht weitermachen und wurde auf einer Trage aus der Halle befördert. Der Kampf endete ohne Wertung.

Für den UFC-Veteranen Niklas Stolze sollte es nach mehreren Bodenspezialisten zuletzt mit Matous Kohout endlich nochmal ein Striker als Gegner sein. Dass der Mann aus Magdeburg dort ebenfalls seine Stärken hat, ließ nicht lange auf sich warten. Mit T-Kicks hielt er den Tschechen auf Distanz, einen Angriff von Kohout fing der Deutsche gekonnt mit einem Haken ab und schüttelte seinen Gegner ordentlich durch. Dann setzt Stolze zum eingesprungenen Knie an und traf seinen Gegner genau am Kinn. Kohout taumelte, Stolze setzte nach und schickte ihn mit einer rechten Geraden zu Boden. Ein beeindruckender Comeback-Sieg für den 31-Jährigen, der nach dem Kampf David Kozma herausforderte und Ambitionen auf den Titel andeutete.

Eskiev lässt es leicht aussehen

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Den Hauptkampf bestritten Lom-Ali Eskiev und Ivan Buchinger im Leichtgewicht. Eskiev kommt aus Neuss und bestritt sein Debüt in der Organisation, Buchinger war bereits Doppelchampion und ist eine echte Legende bei Oktagon - die allerdings schnell entthront wurde. Eskiev ging gleich dominant nach vorne, setzte Kombinationen mit rechten und linken Haken an. Und die Trefferquote war beeindruckend. Zwar fing er sich von Buchinger immer wieder den Jab ein, doch gefühlt jeder Haken schüttelte den Slowaken kräftig durch.

Nach rund vier Minuten hatte Eskiev seinen Gegner dann am Käfigzaun gestellt. Erneut hagelte es Schläge, ein saß genau am Kinn und Buchinger ging zu Boden. Zwei Folgeschläge und der Referee schritt ein - Lom-Ali Eskiev war der Sieger durch TKO. Nach dem Kampf sagte der 32-Jährige, dass er gerne in sechs Wochen wieder kämpfen wolle - dann im Frankfurter Waldstadion. Der Sieg Eskievs dürfte ihn einen Schritt näher an den Titel im Federgewicht gebracht haben.

Quelle: ntv.de, mba

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