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Pokaltriumph gegen Bamberg Oldenburg schafft Basketball-Coup

Die Halle tobte, die Mannschaft zeigte eine couragierte Leistung. Hier fliegt Oldenburgs Philipp Neumann zu  einem Punktgewinn.

Die Halle tobte, die Mannschaft zeigte eine couragierte Leistung. Hier fliegt Oldenburgs Philipp Neumann zu einem Punktgewinn.

(Foto: picture alliance / dpa)

In einem dramatischen Spiel gewinnen die Baskets Oldenburg in eigener Halle den deutschen Basketball-Pokal. Gegen Bundesliga-Tabellenführer Bamberg muss der Außenseiter zwar bis zum Schluss zittern. Dann aber wird die Halle zum Freudenhaus.

Die Arena wurde zum Tollhaus, die Fans auf den Rängen schrien nach der Sensation ihre Freude in ohrenbetäubender Lautstärke heraus. Völlig unerwartet haben die Baskets Oldenburg ihren Heimvorteil genutzt und zum ersten Mal den Pokal der Basketball Bundesliga (BBL) gewonnen. Im packenden Finale des Top Four feierte der frühere deutsche Meister einen überraschenden 72:70 (34:34)-Sieg über den klaren Favoriten Brose Baskets Bamberg. Oldenburg holte seinen zweiten Titel nach dem Gewinn der Meisterschaft 2009.

Oldenburg hat mit dem Erfolg vor 6000 Zuschauern in eigener Halle für das ersehnte Highlight in einer bislang enttäuschenden Saison gesorgt. Erst Ende März hatte beim Tabellensiebten Mladen Drijencic den wegen der sportlichen Misere entlassenen Trainer Sebastian Machowski ersetzt - die Maßnahme erwies sich als goldrichtig.

"Das ist unbeschreiblich", sagte Oldenburgs Forward Philip Zwiener im ZDF: "Das ist unglaublich schön für uns, für die Fans,  für Oldenburg." Teamkollege Philipp Neumann meinte: "Wir haben  gekämpft, wir haben alles gegeben. Wir sind zurück." Angetrieben von den eigenen Fans gelang den Oldenburgern im  Finale ein Traumstart. Im ersten Viertel trafen die Gastgeber fünf von sieben Dreierwürfen und zogen leicht davon. Die Brose Baskets steigerten sich, Mitte des zweiten Spielabschnitts gelang die erstmalige Führung (28:26/17. Minute).

Entscheidung Sekunden vor Schluss

Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Weder die Bamberger noch die Oldenburger konnten sich absetzen. Mitte des Schlussviertels erspielte sich Bamberg, das vor allem von Brad Wanamaker (19 Punkte) und Janis Strelnieks (16) geführt wurde, einen Vorsprung (64:56/34.). Er hielt nicht, Oldenburg glich wieder  aus (64:64/38.). Die Entscheidung fiel Sekunden vor Schluss, als der  Bamberger Dawan Robinson einen Dreierversuch daneben setzte und die  Chance auf den Sieg vergab. Bester Werfer der EWE Baskets war Casper Ware (13).

Auf dem Weg ins Endspiel hatte Oldenburg im Halbfinale die  Telekom Baskets Bonn ausgeschaltet (77:71). Bamberg entthronte Alba  Berlin (86:65) und nahm dem Titelverteidiger die Chance zum Hattrick, schaffte es aber seinerseits nicht, zum vierten Mal den BBL-Pokal zu gewinnen.

Alba beklagt die Terminierung

Die Bamberger hatten davon profitiert, dass Berlin am  Donnerstagabend in der Euroleague gespielt und eine Enttäuschung  erlebt hatte. Durch eine Niederlage gegen Maccabi Tel Aviv/Israel  (64:73) verpasste es Alba, als erster deutscher Klub ins  Viertelfinale der Königsklasse einzuziehen. "Wir waren körperlich  und mental leer", sagte Alba-Trainer Sasa Obradovic. Für einen Sieg im bedeutungslosen Spiel um Platz 3 reichten die  Kräfte noch. Im Duell der Halbfinal-Verlierer setzten sich die  entthronten Berliner mit 85:69 (42:37) gegen die Telekom Baskets  Bonn durch, die etwas überraschend an Oldenburg gescheitert waren (71:77).

"Es ist eigentlich eine Strafe, nochmal um die goldene Zitrone zu spielen", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi und erneuerte seine Kritik am Spielplan, da sein Team nicht einmal 48 Stunden Pause zwischen der Euroleague-Partie und dem Halbfinale gehabt hatte: "Ich glaube, die BBL will, dass die Klubs international weit kommen. Aber wir sind nicht darauf vorbereitet. Man muss die Prioritäten klar setzten."

Quelle: ntv.de, dka/sid

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