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Frust statt WM-Bronze Olympiasieger räumt deutschen Radprofi ab und sorgt für Ärger

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Luca Schwarzbauer bei den Europaspielen im Juni.

Luca Schwarzbauer bei den Europaspielen im Juni.

(Foto: IMAGO/Mateusz Birecki)

Luca Schwarzbauer ist bei der Rad-WM in Glasgow auf Medaillenkurs, bevor in der letzten Kurve Olympiasieger Thomas Pidcock angeschossen kommt und den Deutschen aus den Medaillenrängen rammt. Die Aktion des Superstars sorgt für Ärger.

Mountainbiker Luca Schwarzbauer hat bei der WM in Glasgow eine Medaille im Short-Track-Wettbewerb unglücklich verpasst. Der deutsche Meister kam in der letzten Kurve auf Platz drei liegend bei einem harten Überholmanöver des britischen Olympiasiegers Thomas Pidcock zu Fall, rappelte sich wieder auf und fuhr als Neunter durchs Ziel. Den Titel verteidigte der Neuseeländer Sam Gaze erfolgreich. Nach elf Runden über je 900 Meter lag Gaze vor dem Franzosen Victor Koretzky. Bronze ging an Pidcock, dessen grenzwertiges Manöver inklusive leichtem Kontakt gegen Schwarzbauer folgenlos blieb.

Doch Schwarzbauer war mächtig sauer: "Tom hat mich rausgeschmissen, er ist in der Kurve komplett in mich reingefahren. Ich bin super-enttäuscht, denn eine Bronzemedaille wäre ziemlich sicher gewesen. Er ist Tom Pidcock, er ist ein Superstar, aber das gibt ihm nicht das Recht, so etwas zu tun", schimpfte der Deutsche nach dem Rennen. Er habe Pidcock im Ziel mit seinem Zorn konfrontiert. "Ich habe gesagt, dass es in meinen Augen eine sehr schlechte Aktion war. Zuerst sagte er: 'Das gehört zum Rennen dazu', aber dann hat er gemerkt, dass ich gestürzt war. Aber er ist so aggressiv, man kann wirklich sehen, dass er der aggressivste Fahrer ist, niemand sonst fährt so. Ich glaube, kein reiner Mountainbiker würde so etwas tun."

Pidcock fährt als Profi für das Topteam Ineos Grenadiers, bei der Tour de France gewann er 2022 eine Etappe. Der Star der Szene reagierte später gelassen auf Schwarzbauers Kommentare: "Wenn du nicht mehr auf eine Lücke fährst, dann bist du kein Rennfahrer mehr. Natürlich wollte ich nicht, dass er stürzt, und das tut mir leid."

Schwarzbauer hatte in dieser Saison zwei Weltcups in der noch jungen Disziplin gewonnen und gehörte zu den Mitfavoriten. Julian Schelb kam als zweitbester Deutscher auf Platz 12, David List belegte Platz 17. Nur 29. wurde Maximilian Brandl, der bei der WM-Premiere 2021 noch Bronze geholt hatte. Der langjährige Straßen-Topfahrer Peter Sagan (Slowakei) musste sich mit Platz 37 begnügen. Bei den Frauen siegte wie 2022 die Französin Pauline Ferrand-Prevot, Silber ging an Niederländerin Puck Pieterse vor Evie Richards (Großbritannien). Als beste Deutsche kam Lia Schrievers auf den guten zwölften Platz, Ronja Eibl und Leonie Daubermann belegten Rang 15 und 16.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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