Grundsatzentscheid zur Inklusion Prothesen-Springer Rehm behält Meistertitel
03.11.2014, 15:52 Uhr
Markus Rehm bleibt Weitsprung-Meister der Nichtbehinderten.
(Foto: dpa)
Paralympics-Sieger Markus Rehm darf seinen Ende Juli errungenen deutschen Meistertitel im Weitsprung der Nicht-Behinderten behalten. Verteidigen darf der 26-Jährige den Titel im nächsten Jahr aber nicht. Das entscheidet der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV).
Mit einer Grundsatzentscheidung zur Inklusion hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die Diskussionen um Paralympics-Sieger Markus Rehm beendet. Der 26-Jährige bleibt deutscher Weitsprung-Meister 2014. Er kann sich künftig auch ganz offiziell mit nichtbehinderten Sportlern messen, aber seinen Titel wird er im nächsten Jahr nicht verteidigen können. Wie der DLV mitteilte, können ab dem 1. Januar 2015 behinderte und nichtbehinderte Sportler gemeinsam starten - sie werden aber künftig getrennt gewertet.
Das DLV-Präsidium beschloss diese nationale Bestimmung, um in Zukunft den Athleten Rechtssicherheit zu verschaffen und gemeinsamen Sport zu ermöglichen. Rehm hatte als erster Behindertensportler den Titel bei den Nichtbehinderten gewonnen, als er am 26. Juli bei den deutschen Meisterschaften in Ulm mit 8,24 Metern vor dem mittlerweile zurückgetretenen Christian Reif (8,20 Meter) gesiegt hatte.
Nach seinem Erfolg war eine Diskussion entbrannt, ob Rehm durch seine Prothese einen Vorteil gehabt habe. Er wurde deshalb nicht für die EM nominiert. Der DLV beschloss nun, dem 26-Jährigen seinen errungenen deutschen Meistertitel nicht abzuerkennen. Zwar würden die in Ulm durchgeführten Messungen stark indizieren, dass Rehm einen Vorteil habe. "Allerdings lässt dieser sich nicht mit absoluter Sicherheit aus den bisherigen Ergebnissen ableiten, und insofern ist in der Frage zu Ihren Gunsten zu entscheiden", hieß es in einem DLV-Schreiben an Rehm.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa