DLV-Hoffnung verzockt sich Rekordsprinter Hartmann kassiert herbe WM-Klatsche
23.08.2023, 13:15 Uhr
Joshua Hartmann kann selbst nicht glauben, dass er bereits im WM-Vorlauf gescheitert ist.
(Foto: AP)
Deutschlands schnellster 200-Meter-Sprinter Joshua Hartmann träumt in Budapest vom Einzug ins WM-Finale - und von einem Duell mit Weltmeister Noah Lyles. Doch bereits im Vorlauf platzen alle Hoffnungen. Der 24-Jährige scheitert, auch, weil er sich zu früh zu sicher fühlt.
Das ist eine herbe Enttäuschung: Joshua Hartmann träumt bei der Leichtathletik-WM vom Einzug ins Finale über 200 Meter, doch dann scheitert er bereits im Vorlauf. Nach 20,51 Sekunden kommt er nur als Vierter seines Laufs ins Ziel. Für das sichere Weiterkommen ins Halbfinale wäre Rang drei nötig gewesen. Außerdem gibt es drei weitere Plätze für die weiteren Zeitschnellsten. Dazu zählte Hartmann aber schon nach seinem Rennen nicht.
Auch, weil er sich augenscheinlich böse verzockt hatte. Nach einem starken Start und einer starken Kurve bog er als Zweiter auf die Geraden ein. Kurz vor dem Ziel blickte er schließlich nach rechts und musste mit ansehen, wie der Schweizer Williams Reais (20,50 Sekunden) noch an ihm vorbeizieht. Bei Hartmann sah es so aus, als er hätte zu früh das Tempo herausgenommen. "Ich habe viele Fehler gemacht und mich hinten raus vielleicht zu sicher gefühlt", sagte der enttäuschte Hartmann im ZDF.
"Es ist kein einfacher Ausgang für mich. Ich habe gewusst, dass es nicht leicht wird. Es ist eine Weltmeisterschaft, da gehört offenbar doch mehr dazu, als einmal im Vorfeld eine schnelle Zeit zu laufen", sagte Hartmann ehrlich und ergänzte: "Aus Niederlagen lernt man mehr als aus Erfolgen. Ich werde besser zurückkommen."
Hartmann hatte bei den deutschen Meisterschaften zuletzt für Aufsehen gesorgt, als er den 18 Jahre alten nationalen Rekord von Tobias Unger in 20,02 Sekunden unterboten und seine Bestleistung um gleich 0,31 Sekunden heruntergeschraubt hatte. Bei der Weltmeisterschaft wollte er nun als erster Deutscher unter 20 Sekunden laufen. Seine Leistungsexplosion bei der DM hatte sein Selbstvertrauen deutlich gestärkt: "Ich bin mittlerweile zu einem Sprinter geworden, der auch in guten Feldern seine Leistungen abrufen kann."
Einzig 800-Meter-Läuferin Christina Hering sorgte bei hohen Temperaturen am Mittwochmorgen für ein kleines Erfolgserlebnis aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die Münchnerin zog in Saisonbestzeit von 2:00,06 Minuten in das Halbfinale am Freitag (20.25 Uhr/ZDF und Eurosport) ein. Majtie Kolberg (2:01,41) schied hingegen aus. In der Stabhochsprung-Qualifikation der Männer waren die beiden deutschen Athleten ohne Chance: Oleg Zernikel half auch eine Saisonbestleistung von 5,70 Meter nicht zum Einzug ins Finale. Für Gillian Ladwig war bereits nach übersprungenen 5,35 Meter Endstation.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa