Inhaftierte US-Basketballerin Russland verlegt Brittney Griner ins Straflager
09.11.2022, 09:33 Uhr
Brittney Griner ist offenbar in ein russisches Straflager verlegt worden.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die Anwälte der US-Basketballerin Brittney Griner sind in Sorge. Wie sie mitteilen, wurde die inhaftierte 32-Jährige von den russischen Behörden in ein Straflager verlegt. Griner war Anfang August wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilt worden.
Die in Russland inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner ist in ein Straflager verlegt worden. Das teilten die Anwälte der 32-Jährigen mit. Die zweifache Olympiasiegerin war Anfang August wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilt worden. "Wir haben keine Informationen über ihren genauen Aufenthaltsort oder ihr endgültiges Ziel", teilten Griners Anwälte mit. Die Basketballerin sei bereits am 4. November aus einem Haftzentrum verlegt worden, nun sei sie "auf dem Weg in ein Straflager", hieß es weiter.
Der Fall Griner ist längst zu einem Politikum geworden. US-Außenminister Antony Blinken hatte sich an Russland gewandt, um ein Abkommen zu der Freilassung Griners zu verhandeln. Die Pressesprecherin des Weißen Haus, Karin Jean-Pierre, bekräftigte, dass Russland ein "substanzielles Angebot" erhalten habe. Griner ist seit Februar inhaftiert. Sie war am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, weil sie Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl in ihrem Gepäck mitführte. Marihuana ist in Russland verboten, Griner sagte aus, sie habe aufgrund ihrer zahlreichen Verletzungen die Erlaubnis eines US-Arztes, medizinisches Cannabis zu nutzen.
Haft "sehr, sehr stressig und traumatisch"
Ein Einspruch gegen das Urteil war Ende Oktober abgelehnt worden. Die US-Regierung um Präsident Joe Biden, die sich seit Monaten für Griners Freilassung einsetzt, bezeichnete die Entscheidung des Gerichts zum abgelehnten Einspruch als "weiteres juristisches Scheinverfahren", Griner werde weiter "zu Unrecht und unter unerträglichen Umständen inhaftiert" gehalten. Griner hatte in einer Videoschalte beteuert, die Haft sei "sehr, sehr stressig und traumatisch" und bat das Gericht darum, die Strafe zu reduzieren.
Griners Anwälte sagten nach dem Urteil, ihre Mandantin bleibe "eine der am härtesten bestraften Angeklagten in Russland". Andere Angeklagte in ähnlichen Fällen würden mit einer Bewährungsstrafe oder einer Haftstrafe von maximal sechs Jahren belegt werden.
Quelle: ntv.de, tno/sid