Deshaun Watson verdient bei den Cleveland Browns in fünf Jahren 230 Millionen Dollar. Seine Auftritte sind bislang rar gesät. Auf eine Sperre wegen schwerer Vorwürfe folgt eine Verletzung. In Texas ging nun eine neue Anklage ein. Ihm wird sexuelle Nötigung und Körperverletzung vorgeworfen.

Erneuter Ärger um Deshaun Watson, den fürstlich entlohnten Quarterback der Cleveland Browns. Der 28-Jährige wird beschuldigt, im Jahr 2020 eine Frau vergewaltigt zu haben. Das besagt eine Zivilklage, die in dieser Woche im Harris County, Texas, eingereicht wurde. Zum Zeitpunkt der möglichen Tat war Watson Spieler der Houston Texans.

Watson war laut der Anklageschrift im Oktober 2020 mit einer alleinerziehenden Mutter in ihrer Wohnung zu einem Abendessen verabredet. Die Frau, die unter dem Namen "Jane Doe" geführt wird, habe den Quarterback in einer Bar kennengelernt, sich aber nicht mit ihm in der Öffentlichkeit treffen wollen. Stattdessen habe sie eine Einladung in ihre Wohnung ausgesprochen.

Watson habe diese erst nicht gefunden, sei bereits aggressiv aufgetaucht und habe sich dann nackt auf ihr Bett gelegt, um sich seinen Po massieren zu lassen. Nachdem die Frau dies verweigert habe, und ihn auch an der Vorderseite nicht massieren wollte, sei es zu der sexuellen Nötigung gekommen. Er habe die Frau teilweise entkleidet und sei dann "ohne ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung" in ihre Vagina eingedrungen. Die Frau habe sich nach mehreren Minuten befreien und Watson mit einem schweren Gegenstand aus ihrer Wohnung vertreiben können.

Vorwürfe und Sperre bereits im Jahr 2022

Die NFL hat bereits angekündigt, die Zivilklage ebenfalls zu prüfen. Sie verzichtet bislang jedoch darauf, Watson auf die sogenannte "Commissioner's Exempt List" zu setzen. Die Untersuchung der Liga habe erst begonnen und es gebe noch keine formelle Anklage, sagte Ligasprecher Brian McCarthy dazu. Sollte Watson zu einem späteren Zeitpunkt auf die Liste gesetzt werden, würde er automatisch vom Spiel und Trainingsbetrieb ausgeschlossen.

Es wäre nicht die erste Sperre für den im März 2022 von Houston nach Cleveland gewechselten Brown, der über die gesamte Vertragslaufzeit eine garantierte Summe von 230 Millionen Dollar erhält. Kurz nach seinem Wechsel war der Quarterback im August 2022 für insgesamt elf Spiele gesperrt worden. Er soll zwischen März 2020 und März 2021 rund zwei Dutzend Frauen sexuell belästigt haben. Bei Massagen soll er um sexuelle Handlungen gebeten haben. 24 Zivilklagen gingen damals ein, 23 wurden außergerichtlich geregelt. Zwei texanische Geschworenengerichte lehnten damals eine strafrechtliche Verfolgung ab.

Aufgrund der Sperre und einer Verletzung absolvierte Watson bislang nur 13 Starts für die Cleveland Browns. Darunter war auch sein Auftritt bei dem 17:33 gegen die Dallas Cowboys am vergangenen Sonntag. Sein erstes Spiel seit seiner schweren Schulterverletzung im vergangenen November.