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Freundentränen und Enttäuschung Siebenkämpferin jubelt, Storl "desaströs"

Carolin Schäfer wurde zum Silberstreif für das deutsche WM-Team in London.

Carolin Schäfer wurde zum Silberstreif für das deutsche WM-Team in London.

(Foto: AP)

Die erste deutsche Medaille bei der Leichtathletik-WM in London ist perfekt, beschert wird sie dem DLV-Team aber nicht vom zweifachen Kugelstoß-Weltmeister David Storl. Die Kohlen muss eine 25-Jährige aus dem Feuer holen. Eine Sprintkönigin wird auch gekrönt.

Bei der Leichtathletik-WM in London liegen Freud und Leid eng beieinander: Während Carolin Schäfer Silber im Siebenkampf gewinnt und damit die erste deutsche Medaille einführt, scheitert Kugelstoß-Ass David Storl überraschend früh. Die 25-Jährige musste  sich in London nur Topfavoritin Nafissatou Thiam geschlagen geben. Die Olympiasiegerin aus Belgien sicherte sich Gold mit 6784 Zählern. Dritte wurde Europameisterin Anouk Vetter aus den Niederlanden (6636).

Die Frankfurterin Claudia Salman-Rath, WM-Vierte von 2013, wurde  mit 6362 Punkten Achte. Vor sechs Jahren hatte Jennifer Oeser zuletzt eine WM-Medaille im Siebenkampf für Deutschland gewonnen. Die Leverkusenerin bekam am Abend bei einer nachträglichen Siegerehrung Silber überreicht - nachdem die Russin Tatjana  Tschernowa des Dopings überführt worden war. London-Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Jessica Ennis-Hill  (Großbritannien) sowie Brianne Theisen-Eaton aus Kanada, 2015 Vize-Weltmeisterin, hatten nach den Olympischen Spielen in Rio

Enttäuschung pur bei Storl

Kugelstoßer Storl enttäuschte dagegen und ist mit 20,80 Metern nur Zehnter geworden. Der zweimalige Weltmeister aus Leipzig verpasste den Medaillenkampf der besten Acht. "Desaströs", so Storls erster Kommentar. Das war dem 27-Jährigen letztmals bei der Heim-WM 2009 in Berlin passiert, als er mit 19,19 Metern nicht einmal die Qualifikation überstand.

Vor einem Jahr erlebte er bereits bei den Olympischen Spielen in Rio als Siebter eine Enttäuschung.  Storl war 2011 in Daegu/Südkorea im Alter von 21 Jahren und 37 Tagen der jüngste Kugelstoß-Weltmeister der Leichtathletik-Geschichte. Auch 2013 in Moskau holte sich der Sachse WM-Gold; vor zwei Jahren in Peking musste er sich nur dem Amerikaner Joe Kovacs geschlagen geben.

Neue Sprintkönigin aus den USA

Tori Bowie ist die neue Sprint-Königin der Leichtathletik. Im WM-Finale über 100 Meter setzte sich die Amerikanerin nach einem spannenden Finish in 10,85 Sekunden durch. Marie-Josee Ta Lou von der Elfenbeinküste lag als Zweite nur eine Hundertstelsekunde zurück. Bronze erkämpfte sich Europameisterin Dafne Schippers aus den Niederlanden in 10,96 Sekunden. Für Olympiasiegerin Elaine Thompson aus Jamaika reichte es diesmal nur zum fünften Platz (10,98 Sekunden).

Deutschlands neue Sprinthoffung Gina Lückenkemper war zuvor mit 11,16 Sekunden im Halbfinale ausgeschieden. Die 20 Jahre alte Dortmunderin war im Vorlauf am Samstag in 10,95 Sekunden erstmals unter der 11-Sekunden-Marke geblieben. «Ich hatte ja gestern schon erreicht, was ich mir vorgenommen habe», sagte sie nach dem verpassten Endlauf. "Alles andere wäre Zugabe gewesen."

Quelle: ntv.de, bad/cwo/bad/sid

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