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Playoffs nach dem Schul-Massaker Steve Kerr: "Ich habe es satt, ich habe genug!"

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Die Dallas Mavericks verhindern in den NBA-Playoffs erneut ein frühes Aus. Der Sieg gegen die Golden State Warriors wird aber überschattet von dem Schul-Massaker in Texas, bei dem der Schütze mindestens 19 Kinder tötet. Vor allem Warriors-Coach Steve Kerr reagiert emotional und deutlich.

Die Dallas Mavericks haben in den NBA-Playoffs ein frühes Aus im Halbfinale verhindert. Der 119:109-Sieg gegen die Golden State Warriors verkam allerdings zur Nebensache, die Stimmung war wegen des Massakers an einer texanischen Grundschule in der Kleinstadt Uvalde trotz des Erfolgs sehr getrübt. Bei dem Amoklauf hatte ein 18-Jähriger am Dienstag mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene getötet, der Schütze wurde von Sicherheitskräften getötet.

Die Partie startete mit einer Schweigeminute."Die Kabine war vor dem Spiel sehr still", sagte Warriors-Trainer Steve Kerr: "Der Schock, die Wut und die Trauer sind bei allen unseren Jungs und sicher auch bei allen anderen im Gebäude zu spüren."

Er reagierte mit einer emotionalen Rede: "Wann werden wir etwas tun?", schrie Kerr in einer Pressekonferenz schon vor der Playoff-Partie bei den Dallas Mavericks . "Ich habe es satt, ich habe genug!" Kerr, als Spieler an der Seite von Michael Jordan Meister mit den Chicago Bulls, wollte deshalb auch gar nicht über Basketball reden. Sichtlich bewegt und zitternd sagte der 56-Jährige: "Ich bin es leid. Ich bin es so leid, hier aufzustehen und den zerstörten Familien da draußen mein Beileid auszusprechen." Immer wieder stockte Kerr die Stimme, mit der Hand schlug er mehrfach auf den Tisch.

Kerr forderte eine strengere Waffenkontrolle in den USA und richtete sich an 50 Senatoren, die das bislang verhindern würden. Der insgesamt achtmalige NBA-Champion spricht sich bereits seit Längerem gegen Waffengewalt aus. Sein Vater war 1984 bei einem Terroranschlag in Beirut im Libanon erschossen worden.

Dallas dominiert das Spiel

Für Basketball-Nationalspieler Maxi Kleber und seine Dallas Mavericks bedeutet der Sieg weiter die Chance auf den Einzug ins Finale, sie verkürzten in der Best-of-seven-Serie auf 1:3. Kleber zeigte seine bisher beste Leistung der Serie und steuerte in 22 Minuten Spielzeit 13 Punkte und acht Rebounds bei. Bester Werfer des Spiels war erneut Superstar Luka Doncic, der mit 30 Punkten glänzte. Insgesamt erzielten sechs Spieler von Dallas Punkte im zweistelligen Bereich. Doch auch die Defensive der Gastgeber überzeugte und hielt Warriors-Star Stephen Curry mit 20 Zählern in Schach. Das lobte auch Doncic: "Wenn wir so spielen, sind wir ein gefährliches Team."

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Dallas dominierte über lange Strecken das Spiel und lag im vierten Viertel mit 29 Punkten vorne. Gegen Ende der Begegnung drehten die Gäste auf und verkürzten den Vorsprung der Mavs auf acht Zähler. Doch die Gastgeber hielten dem Druck stand und sicherten sich den ersten Sieg in der Serie.

Golden State hat nun in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in eigener Halle die nächste Chance, den Einzug ins NBA-Finale perfekt zu machen. Noch nie in der 75-jährigen Geschichte der NBA hat ein Team in einer Playoff-Serie eine 3:0-Führung verspielt.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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