Sport

Stau und Bananenmangel bei WM Toilettenproblem plagt Sportler in Peking

Die Wettkämpfe finden im Olympiastadion von 2008 statt.

Die Wettkämpfe finden im Olympiastadion von 2008 statt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Richtig wohl fühlen sich die deutschen Leichtathleten bei den Weltmeisterschaften in Peking nicht: Wegen Staus kommen die Sportler zu spät zu Wettkämpfen, Bananen sind Mangelware, der Umgangston ist rau. Das "Wasserlassen" ist kompliziert.

Keine Klos, keine Bananen, kein Lächeln: Trotz penibler Vorbereitungen leisteten sich die Organisatoren zum Auftakt der Leichtathletik-WM in Peking einige peinliche Pannen. Die Beschwerden der Athleten sind nicht zu überhören. So gibt es zum Beispiel ein kurioses Toiletten-Problem. "Auf dem Einlaufplatz fehlen definitiv Toiletten", sagte Sprinter Julian Reus über seine Suche nach einem stillen Örtchen.

Die deutsche Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz.

Die deutsche Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz.

(Foto: picture alliance / dpa)

800-Meter-Läufer Robin Schembera scheiterte bei dem Versuch, sich einen gesunden Snack zu besorgen. "Ich wollte im Hotel eine Banane haben. Gab's nicht. Bananen gibt es nur jeden zweiten Tag", sagte der Leverkusener: "Bei einer WM! Für Sportler! In einem Hotel für 1000 Menschen!" Bei der WM 2009 in Berlin sei die kulinarische Versorgung besser organisiert gewesen: "Da ist der Deutsche mit seiner akkuraten Pikiertheit den Chinesen himmelweit voraus."

Die Eröffnungsfeier war perfekt choreographiert - ansonsten hatten die Gastgeber einige Startschwierigkeiten. Gleich zu Beginn steckten einige Athleten in kilometerlangen Staus fest und kamen teilweise zu spät zum Stadion. Dabei gehören Verkehrsprobleme zum Alltag der chinesischen Hauptstadt - dumm nur, wenn wegen des Marathons der Männer zahlreiche Straßen gesperrt sind und die Organisatoren für die Bus-Shuttles keine Alternativrouten eingeplant hatten. Für eine Strecke von ihrem Hotel bis zum Stadion, die normalerweise 15 bis 20 Minuten dauert, brauchten Sportler und Trainer rund eine Stunde länger. Zudem schüttelten viele Athleten über das unbeholfene Verhalten einiger Kampfrichter den Kopf.

Wo ist das Ziel?

Die neue Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz bemängelte zudem den schroffen Umgangston. "Egal, ob im Hotel oder im Stadion - der Ton in China ist einfach ein anderer als in Deutschland", sagte die 29-Jährige: "In Deutschland heißt es nicht STOP!, sondern Stop." Zudem sei die Verständigung ein großes Problem: "Es wäre schon mal schön, wenn man einen Dolmetscher hier hätte, damit man mit den Chinesen kommunizieren kann - denn Englisch ist nicht so deren Stärke."

Eine klare Ansage vermissten hingegen die Marathonläufer. Nach ihren anstrengenden 42,195 Kilometern in der Hitze von Peking wussten sie schlicht nicht, wann sie im Ziel sind. Noch eine Runde im Stadion drehen? Oder nicht? Am Ende mussten die hochspringenden Siebenkämpferinnen ihre erschöpften Kollegen stoppen.

Kurios war auch ein Kamera-Unfall beim ersten Auftritt von Usain Bolt. Während der 100-Meter-Vorläufe knallte eine der mitfahrenden Kameras, die spektakuläre Bilder liefern sollte, über das Ende ihrer Schiene hinaus und steckte ramponiert fest. Zunächst überdeckten die Techniker den Schaden mit einer Plane, nach dem Wettkampf versuchten sie, das teure Stück hektisch zu reparieren. Trotz aller Pannen kann man eines den chinesischen Organisatoren aber sicher nicht vorwerfen: "Alle geben sich Mühe", sagte Reus.

Quelle: ntv.de, kbe/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen