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Vor dem EM-Endspiel in Riga Triumph, Tränen und Tod: So liefen die drei DBB-Finals bisher

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Viertes Halbfinale in vier Jahren - die deutschen Basketballer gehören inzwischen zur Weltspitze. Das allerdings ist längst nicht schon immer so, im Gegenteil. Erst dreimal stand die DBB-Auswahl in einem großen Finale. Und diese Spiele waren geprägt von Emotionen und Dramatik. Ein Blick zurück auf die unerwarteten Triumphe 1993 und 2023 sowie die versagte Krönung 2005.

EM-Finale 1993, 71:70-Sieg gegen Russland: Kurz atmet Chris Welp an der Freiwurflinie durch, dann verwandelt er die Münchner Olympiahalle in ein Tollhaus. Unvergessen ist dieser Moment, als der Center am 4. Juli 1993 im EM-Finale mit dem entscheidenden Korb für den bis dahin größten Tag im deutschen Basketball sorgte. Bemerkenswert war nicht nur der Triumph an sich, sondern auch die Art und Weise: Als Außenseiter war Gastgeber Deutschland mit Trainer Svetislav Pesic nach zwei verpassten EM-Endrunden ins Turnier gestartet, erreichte so gerade die K.-o.-Runde.

Was das Team um Kapitän Hansi Gnad dann ablieferte, war ein einmaliger Lauf: Siege gegen Spanien, Griechenland, Russland - jeder überraschender als der andere. Zu dieser Geschichte gehört auch eine Tragödie: Welp, der Held von München, früherer NBA-Profi und MVP des Turniers, verstarb 2015 im Alter von nur 51 Jahren nach einem Herzinfarkt.

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EM-Finale 2005, 62:78-Niederlage gegen Griechenland: Es ist die Hochphase von Dirk Nowitzki, der das DBB-Team mit Weltklasseleistungen ins Finale von Belgrad trägt. Die routinierten und breit aufgestellten Griechen sind an diesem 25. September 2005 zu stark, doch Silber ist ein Riesenerfolg.

Drei Minuten vor Schluss holt Bundestrainer Dirk Bauermann den Topscorer und Turnier-MVP Nowitzki (26,1 Punkte, 10,6 Rebounds) vom Feld, das Publikum erhebt sich von den Sitzen. "Das war einer der bewegendsten Momente meines Lebens. Das werde ich nie vergessen", sagte der große Blonde, der sechs Jahre später seine Karriere mit dem ersehnten NBA-Titel mit den Dallas Mavericks krönen sollte.

WM-Finale 2023, 83:77 gegen Serbien: Der Goldrausch von Manila. Am 10. September 2023 um 23.04 Uhr reckt Kapitän Dennis Schröder mit breitem Grinsen die WM-Trophäe in die Höhe, die deutschen Basketballer hüpfen im goldenen Konfettiregen auf dem Siegerpodest wild durcheinander, davor prangt in riesigen Buchstaben: "World Champions".

Das Sommermärchen ist auf den Philippinen mit einem Coup zu Ende gegangen, ein Traum Wirklichkeit geworden. Unter dem Kanadier Gordon Herbert hat sich ein Team gefunden, das Gegenwart und Zukunft vereint. Schröder wird als MVP ausgezeichnet, Scharfschütze Andreas Obst lehrt die USA im Halbfinale das Fürchten, mit Franz Wagner steht der nächste Star schon bereit - alle drei sind auch zwei Jahre noch später tragende Säulen.

Und jetzt also das EM-Finale 2025 gegen die Türkei: Wie schon bei der WM vor zwei Jahren ist die deutsche Mannschaft ungeschlagen durch das Turnier gerauscht. Im Endspiel (20 Uhr/RTL, MagentaSport und im Liveticker bei ntv.de) winkt die Krönung und die seltene Chance, WM- und EM-Titel zu vereinen. Nur der Sowjetunion, Jugoslawien und Spanien ist dieses Kunststück jemals gelungen.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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