DSV-Adler dominieren Auftakt Überflieger Paschke will jetzt "jede Woche zur Siegerehrung"
24.11.2024, 18:02 Uhr
Paschke überzeugte auch im dichten Schneetreiben.
(Foto: AP)
Drei Siege, zwei zweite Plätze - und viele strahlende deutsche Skispringer: Der Weltcup-Auftakt in Lillehammer verläuft außerordentlich erfolgreich. Oldie Pius Paschke überrascht, Katharina Schmid knüpft an alte Erfolge an. Das macht Lust auf mehr.
Skispringer Pius Paschke hat seinen herausragenden Weltcup-Auftakt in Lillehammer mit einem weiteren Podestplatz abgerundet. Der 34-Jährige wurde bei starkem Schneefall und entsprechend schwierigen Verhältnissen Zweiter und war damit erneut der beste Athlet im deutschen Männer-Team. Einen Tag nach seinem überraschenden Auftaktsieg behält er damit auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden.
Ein "richtig cooler Wettkampf" sei das gewesen, sagte Paschke am ARD-Mikrofon. "Es ist ein bisschen wie im Film, aber ich gewöhne mich schon dran. Wegen mir könnte ich jede Woche zur Siegerehrung gehen", meinte der Athlet des WSV Kiefersfelden mit einem Schmunzeln.
Paschke verbesserte sich durch einen erneut überragenden zweiten Sprung auf 136,0 Meter noch von Platz vier auf zwei, mit 277,8 Punkten musste er lediglich Hörl (285,3) den Vortritt lassen, der im Finale mit 139,5 m stand. Dritter wurde Hörls Landsmann Daniel Tschofenig (273,8). Olympiasieger Andreas Wellinger überzeugte auf der von ihm ungeliebten Schanze zum Abschluss mit Platz sieben. Auch der fünfmalige Weltmeister Karl Geiger zeigte sich auf Rang 13 verbessert. Stephan Leyhe als 18. und Philipp Raimund als 26. sammelten ebenfalls Punkte. Rückkehrer Markus Eisenbichler verpasste als 32. nach dem ersten Durchgang das Finale. Youngster Adrian Tittel, der am Vortag bei seinem Weltcup-Debüt seine ersten Punkte gesammelt hatte, wurde in der Qualifikation wegen irregulärer Skilänge disqualifiziert.
Mannschaft "auf einem guten Weg"
Paschke war die große Überraschung des Auftakt-Wochenendes in Lillehammer. Am Freitag hatte er mit der deutschen Auswahl im Mixed-Team-Event triumphiert, am Samstag das erste der beiden Einzelspringen gewonnen. "Er hat richtig abgeräumt", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher über den Routinier. Generell sei der Saisoneinstieg gelungen und die Mannschaft "auf einem guten Weg", befand der Coach.
Das gilt auch für die Frauen, denn die Rückkehr auf die Lieblingsschanze in Lillehammer brachte Katharina Schmid Glück und den ersten Weltcup-Sieg seit 18 Monaten. Die siebenmalige Skisprung-Weltmeisterin aus Oberstdorf triumphierte bei einem deutschen Doppelerfolg bereits zum siebten Mal in der Olympiastadt von 1994 und machte nach Platz zwei am Samstag ihren Traumstart in den WM-Winter perfekt.
"Wahnsinn! Nach der Quali habe ich mich heute nicht gut gefühlt, aber der erste Sprung war dann megastark", sagte Schmid: "Ich freue mich total. Wir haben hart gearbeitet, jetzt haben wir Spaß und Selbstvertrauen."
Die 28 Jahre alte Schmid, die zuletzt im März 2023 ebenfalls in Lillehammer im Weltcup gesiegt hatte, setzte sich am Sonntag im wegen heftigen Schneefalls vorverlegten Wettkampf bei ihrem 16. Karriereerfolg mit Sprüngen auf 133,5 Meter und 123,0 Meter (238,9 Punkte) vor ihrer Teamkollegin Selina Freitag durch.
Freitag, am Vortag Dritte, kam auf 236,1 Punkte (130,0 + 129,0) und rundete damit den ganz starken deutschen Saisonstart unter dem neuen Frauen-Bundestrainer Heinz Kuttin ab. Dritte wurde Lisa Eder (Österreich/231,7). Gesamtweltcup-Siegerin Nika Prevc (Slowenien), die am Samstag überlegen gewonnen hatte, kam nur auf Platz elf - Schmid übernahm damit auch das Gelbe Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid