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Überbelastung bremst Rekordjagd Ski-Star Shiffrin übergibt sich und pausiert

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Erschöpft von stressigen Wochen: Mikaela Shiffrin.

(Foto: AP)

Während die Ski-Elite fest überzeugt ist, dass Mikaela Shiffrin schon bald die magische Schallmauer im Alpin-Sport durchbrechen wird, gönnt sich der US-Superstar eine Pause. Die Rekordjägerin setzt beim anstehenden Weltcup in St. Anton aus - wegen Überbelastung.

Der Dienstagabend hätte ein historischer für den alpinen Skisport werden können: Beim Nachtslalom in Flachau tanzte US-Superstar Mikaela Shiffrin um 0,43 Sekunden an ihrem 83. Weltcup-Sieg vorbei. Mit diesem hätte sich die 27-Jährige zur erfolgreichsten Skifahrerin der Geschichte gekrönt. Doch ihre große Rivalin Petra Vlhova hatte an diesem Abend etwas dagegen und feierte ihren ersten Saisonerfolg im Stangenwald. Und so muss der Skisport noch ein wenig auf seine neue, seine alleinige Regentin warten. Shiffrin teilt sich die Bestmarke für die meisten Siege noch ein paar Tage länger mit der zurückgetretenen Lindsey Vonn, die einst ihre Babysitterin war.

Es ist tatsächlich nicht die Frage ob, sondern nur wann Shiffrin an ihrer Landsfrau vorbeiziehen wird. Eine seriöse Antwort darauf gibt es nicht. Klar ist nur: Am Wochenende, wenn die Speedwettbewerbe in St. Anton anstehen, wird die Krönung nicht stattfinden. Shiffrin gönnt sich nach den intensiven Wochen in diesem Winter, den sie so eindrucksvoll dominiert, eine Pause. Die Amerikanerin befindet sich am Limit. "Nach all den Siegen hat Mikaela so viel Druck auf ihren Schultern gehabt. Nach jedem Wettkampf führt sie zudem all die Interviews, am späten Abend ist dann noch die Siegerehrung nach dem Rennen. Mit dem harten Zeitplan, den sie hatte, braucht es wenig, um krank zu werden", sagte ein Sprecher des US-Verbands gegenüber "SVT": "Das wird zu viel."

Shiffrin war zuvor in sieben Rennen fünfmal zum Sieg gerast und das innerhalb von 15 Tagen. Wie sehr ihr diese stressige Zeit zugesetzt hatte, offenbarte sich nach dem Slalom in Flachau. Wie Sport1 berichtet, musste sich die Amerikanerin im Zielbereich übergeben. Nun ist das nichts völlig Ungewöhnliches für sie. Früher passierte ihr das regelmäßig. "Ich fühle mich nicht sehr gut, aber das ist am Ende einer langen Reihe von Rennen nicht überraschend", sagte Shiffrin später in einem Interview mit dem österreichischen TV-Sender ORF.

"Ich denke, 100 Siege sind nicht unmöglich"

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Eine Pause ist körperlich demnach nicht nur dringend nötig, sondern auch sportlich verkraftbar. Mit 399 Punkten Vorsprung belegt sie vor Vlhova Platz eins in der Weltcup-Gesamtwertung. Shiffrin wird somit voraussichtlich erst am 20. Januar wieder angreifen, wenn am Olympiaort Cortina d'Ampezzo die nächsten Rennen anstehen.

Dann muss auch Vonn wieder zittern, wobei sie sich ohnehin keine Illusionen um ihre Bestmarke macht. "Ich denke, sie kann viel, viel mehr gewinnen", sagte die Olympiasiegerin von 2010 dem "ORF". "Ich denke, 100 Siege sind nicht unmöglich. Sie muss nur gesund bleiben und immer motiviert bleiben - aber das ist für Mikaela kein Problem, glaube ich." So sehen das auch die deutsche Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch und die schwedische Legende Ingemar Stenmark. Der mittlerweile 66-Jährige ist mit 86 Weltcup-Siegen noch immer der erfolgreichste Alpinist - doch auch diese Marke wird fallen. Die Frage ist nur, wann.

Quelle: ntv.de, tno

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