Bahnrad-WM mit neuen Siegerinnen Vierer-Neulinge können Titelserie nicht fortsetzen
13.10.2022, 20:02 Uhr
Das neue Quartett fuhr deutlich an den Medaillen vorbei.
(Foto: IMAGO/frontalvision.com)
Sie sind die Medaillengarantinnen des Bahnradsports, sie sind die Mannschaft des Jahres: der Frauen-Bahnvierer. Doch ein Karriereende und ein heftiger Sturz zwingen das Team zur Neuformierung. An die Erfolge der Vorjahre kann es bei der WM nun nicht anknüpfen.
Die Titelserie des deutschen Frauen-Bahnvierers ist bei der WM auf dem Olympia-Oval von Paris gerissen. Die beiden Tokio-Olympiasiegerinnen Mieke Kröger und Franziska Brauße verpassten zusammen mit den Neulingen Lena Charlotte Reissner und der gerade erst 18 Jahre alten Lana Eberle die Medaillenläufe. Das Quartett verbesserte sich in 4:15,017 Minuten zwar um fast zwei Sekunden im Vergleich zur Qualifikation, verfehlte aber mit der sechstschnellsten Zeit das kleine Finale.
Das neuformierte Quartett des Bundes Deutscher Radfahrer hatte aber zumindest sein Erstrunden-Duell gegen die USA gewonnen. "Wir können auf jeden Fall zufrieden sein, wir sind gute Zeiten gefahren", sagte Kröger, "wir haben unseren Rookies etwas zugetraut, darauf lässt sich aufbauen." Für den Einzug ins Bronze-Rennen fehlte eine gute Sekunde. Das Finale bestreiten Großbritannien (4:10,109) und Italien (4:11,562).
Der deutsche Frauen-Vierer hatte in den vergangenen beiden Jahren nahezu alles gewonnen. Nach Gold in Tokio triumphierte der bei der Sportler-Gala zur Mannschaft des Jahres gekürte Vierer auch bei der WM 2021 sowie bei den Europameisterschaften 2021 und 2022. Vom Gold-Vierer der Sommerspiele in Tokio fehlen in Frankreich die nach der EM in München zurückgetretene Lisa Brennauer sowie Lisa Klein, die ihre Saison beendet hat. Laura Süßemilch, 2021 mit Kröger, Brauße und Brennauer in Roubaix Weltmeisterin, ist als Folge ihres Sturzes bei der Tour de France ebenfalls nicht dabei.
Sprinterinnen dominieren auch einzeln
Die Sprinterinnen sind dagegen einen Tag nach ihrem Gold im Team-Wettbewerb auch im Einzelsprint klar auf Medaillenkurs. Titelverteidigerin Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich haben das Halbfinale erreicht und damit bereits eine weitere deutsche Medaille gesichert. Hinze setzte sich nach anfänglichen Problemen in zwei Läufen gegen die Niederländerin Hetty van der Wouw durch, ebenfalls mit 2:0 siegte Friedrich gegen die Neuseeländerin Ellesse Andrews. Dagegen war für Pauline Grabosch im Viertelfinale gegen die frühere Eisschnellläuferin Laurine van Riessen aus den Niederlanden Endstation.
Eine Enttäuschung gab es dagegen für die deutschen Männer im Keirin. Der frühere Sprint-Weltmeister Stefan Bötticher schied im Viertelfinale aus, nachdem zuvor Marc Jurczyk nicht über den Hoffnungslauf gekommen war. Damit findet das Finale am Abend ohne deutsche Beteiligung statt.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa