Sport

"Ein echt kranker Traum" Vogel erlebte Horror-Visionen wie auf Drogen

Kristina Vogel musste im Krankenhaus auch mit verstörenden Träumen zurechtkommen.

Kristina Vogel musste im Krankenhaus auch mit verstörenden Träumen zurechtkommen.

(Foto: imago images/Eibner)

Erst der Unfall und die Querschnittlähmung - und dann auch noch verstörende Albträume: Kristina Vogel leidet im Krankenhaus unter heftigen Nebenwirkungen des hoch dosierten Schmerzmittels. Die 29-Jährige berichtet von einem wahren Horrortrip, bei dem sie sogar denkt, sie müsse sterben.

Radsport-Olympiasiegerin Kristina Vogel hat bei der Behandlung nach ihrem schweren Trainingsunfall Albträume wie auf einem Drogentrip erlebt. Die 29-Jährige musste nach dem Unfall im Juni 2018 ihre Karriere im Bahnradsport beenden und ist seitdem querschnittgelähmt. In der "Zeit" berichtet die Erfurterin nun über ihre Träume während der langen Zeit im Krankenhaus.

So habe sie unter dem Einfluss des hoch dosierten Schmerzmittels eine böse Stimme gehört, die ihr befohlen habe, loszulassen. "Ich dachte, wenn ich das jetzt tue, sterbe ich", erzählte Vogel. Sie habe es aufgrund der starken Schmerzen schließlich doch getan und einen verstörenden Zustand erlebt. "Ich war eine Farbe, die zerfloss und zu Säulen erstarrte, während im Hintergrund Musik lief. Wenig später sah ich mich als einen aufgebrachten Tiger, der diese Säulen aus Wut zerstörte. Es war ein echt kranker Traum - und offenbar mein erster Drogentrip", sagte Vogel.

Träume vom Laufen

Als sie anfangs noch schwer mit ihrem Rollstuhl zurechtkam, habe sie geträumt, dass sie einfach aufgestanden und gelaufen sei, als sie ins Nachbarzimmer wollte. Nun träume sie von einer Welt, in der jeder nicht nur an sich selbst denke und auf die Menschen geguckt werde, die um einen herum seien. Bordsteinkanten und Treppen seien für sie immer noch eine Herausforderung, sagte die elfmalige Weltmeisterin.

Dennoch hadert sie nicht mit ihrem neuen Leben im Rollstuhl. Im Interview mit n-tv.de erklärte sie, dass sie nicht mehr darüber nachdenke, was sie früher alles konnte. Vielmehr wisse sie, "dass ich mittlerweile so gut bin, dass ich bei Sachen schon meinen Weg finde, diese machen zu können." Aufgrund vielfältiger neuer Erfahrungen urteilt sie sogar positiv: "Ich sehe es momentan als sehr, sehr großes Privileg an, dass aus der Scheiße - wenn ich das so sagen darf - aus der Scheiße, die am 26. Juni 2018 passiert ist, so etwas Tolles entstanden ist."

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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