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"Da kriege ich direkt Gänsehaut" Weltmeister-Mama lebt den Traum der Handballerinnen vor

Emily Bölk ist in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten.

Emily Bölk ist in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten.

(Foto: IMAGO/TT)

Die Handballerinnen haben bei dieser Weltmeisterschaft gleich zwei Ziele: Möglichst weit kommen - und vor allem die Chance auf die Olympischen Spiele wahren. Vor 30 Jahren ist das schon einmal glorreich gelungen. Die Mutter der heutigen Kapitänin Emily Bölk ist Weltmeisterin und war zweimal bei Olympia.

Die magische Gold-Nacht von Oslo, das Final-Drama gegen Dänemark: Im Hause Bölk schwelgen sie in diesen Tagen in Erinnerungen. Der größte Triumph der deutschen Frauenhandball-Geschichte "war in den letzten Wochen tatsächlich schon Thema bei uns zu Hause", sagt Emily Bölk. Und lächelt. "Es wäre natürlich ein Traum, wenn sich da irgendwas wiederholen würde."

Kurz vor dem Start der eigenen WM-Mission plaudert Bölk noch mehr als sonst mit ihrer Mama und Mentorin Andrea, die das deutsche Team vor exakt 30 Jahren bei der Weltmeisterschaft zum bis dato einzigen großen Titel geführt hatte. Nun hofft Tochter Emily als Kapitänin der aktuellen Mannschaft auf einen ähnlichen Höhenflug.

Wie die Mutter, so die Tochter.

Wie die Mutter, so die Tochter.

(Foto: imago sportfotodienst)

"Oberstes Ziel ist auf jeden Fall, sich für eines der Olympia-Qualifikationsturniere zu qualifizieren. Das bedeutet das Viertelfinale", sagt Bölk und schiebt ein "mindestens" hinterher. Man spürt: Deutschlands bekannteste Handballerin will mit der Nationalmannschaft nach Jahren des Reifeprozesses endlich mehr. Die letzte Halbfinalteilnahme einer DHB-Auswahl liegt inzwischen schon 15 Jahre zurück, damals stand bei der EM 2008 am Ende ein vierter Platz.

"Herz auf die Platte legen"

"Wir haben mehr Qualität und mehr Variabilität im Kader", sagt Bölk. Helfen dürfte die stetig wachsende internationale Erfahrung des deutschen Teams. Vier Spielerinnen verdienen inzwischen bei ausländischen Spitzenklubs ihr Geld, Bölk selbst schaffte es mit dem ungarischen Schwergewicht Ferencvaros Budapest in der Champions League im Sommer bis ins Finale.

Die 25-Jährige sprüht vor ihrem achten Turnier mit der Nationalmannschaft vor Tatendrang. Bei den letzten Welt- und Europameisterschaften reichte es zuletzt dreimal zu Platz sieben. Da geht mehr, weiß Bölk. "Wir werden unser Herz auf die Platte legen", verspricht sie vor dem WM-Auftakt am Donnerstag (18 Uhr/Sportdeutschland.TV) gegen Japan.

Bölks Antrieb speist sich (auch) aus den Erzählungen von Zuhause. Denn neben den WM-Erinnerungen werden bei den Bölks dieser Tage auch die alten Olympia-Geschichten wieder aufgewärmt. Zweimal qualifizierte sich Mutter Andrea mit der Nationalmannschaft für Sommerspiele (1992 und 1996) - dies will nun auch Emily Bölk schaffen.

"Da kriege ich direkt Gänsehaut", sagt die Rückraumspielerin mit dem knallharten Wumms im rechten Wurfarm. Olympische Spiele, für die sich eine deutsche Frauenhandball-Mannschaft letztmals 2008 qualifizierte, seien "einfach das Größte, was ein Sportler erleben darf". Nun habe sie es mit ihrem Team "in eigener Hand, eine Platzierung zu erreichen, die es uns ermöglichen kann. Ich werde alles dafür geben, dass der Traum in Erfüllung geht."

Quelle: ntv.de, ara/sid

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