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Überraschende Trennung verkündet Zverev pfeift auf die "dummen" Experten

Alexander Zverev kehrt an den Ort seiner Horrorverletzung zurück.

Alexander Zverev kehrt an den Ort seiner Horrorverletzung zurück.

(Foto: dpa)

Alexander Zverev sucht vor Beginn der French Open weiter nach seiner Topform. Mit Wut im Bauch möchte er bei den French Open endlich den herbeigesehnten Befreiungsschlag landen. Die "dumme" Kritik mancher Altmeister will er derweil nicht auf sich sitzen lassen.

Im leuchtend lachsfarbenen Trikot und mit etwas Wut im Bauch betrat Alexander Zverev wenige Stunden nach seiner Ankunft in Roland Garros den Trainingsplatz. Kraftvoll donnerte er seine Grundlinienschläge übers Netz und groovte sich ein für den Auftakt bei den French Open in Paris. Dort will Zverev ab Dienstag den lang ersehnten Befreiungsschlag landen - und nebenbei seine prominenten Kritiker verstummen lassen.

"Die Experten geben teilweise ziemlich dumme Kommentare ab", sagte Zverev. Er wolle sich nicht sagen lassen, dass er "nie wieder an der Spitze spielen werde. Ich werde beweisen, dass das nicht stimmt. Ich weiß, wie ich meine Ziele erreichen kann." Ihre Zweifel an Zverev äußerten vor dem Turnierstart allerdings gleich drei frühere Wimbledonsieger. Boris Becker riet zum "Holz hacken". Michael Stich fehlt beim Olympiasieger aus Hamburg die "Freude am Spiel". Und John McEnroe sieht Zverev gar "auf dem Tiefpunkt" angekommen.

Zverev hat "alles verloren"

Durch die schwere Knöchelverletzung 2022 im Halbfinale, sagte McEnroe der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", habe Zverev "alles verloren: Selbstvertrauen, Weltranglistenpunkte, seine Ranglistenposition. Das macht seine Situation noch schlimmer." Noch vor einem Jahr "schien er drauf und dran, Nadal in Roland Garros zu bezwingen", so McEnroe. Heute bietet sich ein anderes Bild. Zverev unterliegt extremen Leistungsschwankungen, auch bei seiner verpatzten Generalprobe in Genf wirkte er ratlos. Nach dem 6:7 (3:7), 3:6 gegen den Weltranglisten-54. Nicolas Jarry am Freitag reiste er ohne das erhoffte Erfolgserlebnis nach Frankreich.

Seit dem verhängnisvollen Juni-Tag vor einem Jahr ist vieles anders. "Die Tenniswelt hat sich weiterentwickelt. Ein Jahr im Tennis ist verdammt lang. Er ist nicht unter den ersten Acht der Favoriten", stellte Becker fest. Tennis sei ein Kopfspiel, so der dreimalige Wimbledonsieger: "Da fehlt es ihm gerade noch." Und Michael Stich urteilte in der "Süddeutschen Zeitung": "Er hat sein Spiel nicht wirklich weiterentwickelt." Eine Aussage, die Zverev so nicht auf sich sitzen lassen will: "Ich habe sieben Monate einen Stiefel getragen. Es ist schwierig, sich weiterzuentwickeln, wenn man nicht gehen kann", konterte er und richtete den Blick nach vorne.

Bruguera überraschend nicht mehr dabei

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In Runde eins trifft der ehemalige Weltranglistenzweite am Dienstag auf den Südafrikaner Lloyd Harris - eine machbare Aufgabe. Eine, die Zverev ohne den spanischen Trainer Sergi Bruguera angehen wird. Der 52 Jahre alte Ex-Profi, der Zverev seit dem Frühjahr vergangenen Jahres begleitet hatte, sei nicht mehr mit dabei, verkündete Zverev am Samstag. "Wir haben nach Madrid entschieden, dass wir aufhören. Wir hatten nicht dieselbe Meinung dazu, in welcher Art ich nach der Verletzung Tennis spielen soll."

Noch so ein Experte, auf dessen Einschätzung Zverev offensichtlich verzichten kann, dabei hat Bruguera gerade auf Sand Expertise: Zweimal triumphierte er in Roland Garros. Doch Zverev setzt wie so oft in schwierigen Phasen lieber auf die Familie. In Paris wird ihm wieder Vater Alexander senior zur Seite stehen.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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