Der Sport-Tag

Der Sport-Tag "Fake News": Chinesen verteidigen Sun Yang

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(Foto: imago/Xinhua)

Der chinesische Schwimmverband hat sich in der "Hammer"-Affäre wenig überraschend schützend vor seinen Athleten Sun Yang gestellt. Der Verband bezeichnete den Bericht der englischen "Sunday Times", wonach dem dreimaligen Olympiasieger eine lebenslange Sperre drohe, weil er bei einem unangemeldeten Test im September 2018 in seinem Haus den Behälter mit seinem Blut mit einem Hammer zerstören ließ, als "Fake News". Sun Yang habe gegen keine Anti-Doping-Regel des Weltverbandes Fina verstoßen, betonte der chinesische Schwimmverband. Man habe dem 27-Jährigen geraten, "vollumfänglich mit der Fina zu kooperieren, und das hat er getan."

Sun und seine Gefolgsleute, darunter seine Mutter, hätten bei der Ansicht der Ausweispapiere der Kontrolleure Zweifel an deren Authentizität bekommen, berichtete die "Times". Daraufhin soll es zur Zerstörung des Testbehälters durch einen Sicherheitsmann von Sun gekommen sein. Die Kontrolleure, die im Auftrag des weltweit operierenden schwedischen Anti-Doping-Dienstleisters IDTM getestet hatten, dokumentierten den Vorfall.
Im Januar war es deswegen zu einer Anhörung gekommen, bei der die Dopingkommission des Schwimm-Weltverbandes Fina laut Times der Argumentation Suns gefolgt sei und keine Maßnahmen verhängt habe. Es sei nicht mehr möglich, den Fall im Nachgang lückenlos zu rekonstruieren, so die FINA. Die Wahrheit werde man wohl "nie erfahren".

Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada soll den Fina-Bericht der "Times" zufolge als "unglaublich und inakzeptabel" bezeichnet haben und strebe eine Klärung des Falls vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas an. Die Wada bestätigte dem SID auf Anfrage: "Wir kennen den Fall und werden ihn entsprechend weiterverfolgen." Ein Anwalt Suns bestätigte in einer Stellungnahme, dass Zweifel an der Identität der Kontrolleure bestanden hätten. Die Zerstörung des Behälters thematisierte er nicht, kündigte aber an, rechtliche Schritte gegen die "Times" zu prüfen.

Quelle: ntv.de

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