Der Sport-Tag Human Rights Watch will in Katar "wahnsinnigen Druck ausüben"
20.10.2022, 12:59 UhrDie Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat einen Monat vor Beginn der Fußball-WM die katarischen Gastgeber für zu zaghafte Reformen kritisiert und dabei auch den Weltverband in die Pflicht genommen. Es gelte "nach wie vor wahnsinnigen Druck auszuüben, damit sich an den Bedingungen in Katar etwas ändert", sagte Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland, in einem Interview der Tageszeitung "Die Welt" und unterstrich die Forderung nach einem Entschädigungsprogramm für die Angehörigen der verstorbenen Arbeiter in Katar.
Nach den Regeln der Vereinten Nationen müssten "FIFA, die Regierung und die Bauunternehmen diejenigen Familien entschädigen, deren Angehörige auf den Baustellen gestorben oder verletzt worden sind. Aber bislang haben die Verantwortlichen noch nicht mal mit der Wimper gezuckt", monierte Michalski. Es gebe "viele Verbesserungen, vor allem auf dem Papier", es müsse "noch sehr viel mehr getan werden". Human Rights Watch blickt auf "keine unbeschwerte Weltmeisterschaft, weil wir eben wissen, dass das Turnier in einem Land stattfindet, in dem es eklatante Menschenrechtsverletzungen gibt", sagte Michalski.
Quelle: ntv.de