Der Sport-Tag "Möglich, dass hier und da Geld fließt": Was Blatter zur Katar-WM sagt
22.11.2021, 18:55 UhrDer frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter sieht die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar als "großen Fehler" an und hat erneut Ex-UEFA-Chef Michel Platini für den Ausgang der Wahl verantwortlich gemacht. "Ohne die Intervention von Sarkozy (damaliger französischer Präsident, Anm.d.Red.) bei Platini hätte Katar die WM nie gehabt", sagte Blatter der französischen Zeitung "Le Monde" und betonte: "Dies ist das erste Mal, dass eine politische Intervention eine wichtige Fußballentscheidung geändert hat."
- Platini wies die Vorwürfe gegenüber "Le Monde" zurück. "Der Hass, der Schlamm, die Gemeinheit. Es reicht. Seit fünf Jahren stellt Sepp Blatter die gleichen lügnerischen und unbegründeten Behauptungen auf. Ich dachte, dass das Älterwerden zu Weisheit und Wahrheit führt. Was er behauptet, ist absolut falsch."
- Blatter bezieht sich auf ein Treffen Platinis im Élyséepalast am 23. November 2010 mit dem damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy und dem heutigen Emir von Katar, Tamim bin Hamad. Kurz danach wurden am 2. Dezember 2010 die WM-Turniere 2018 an Russland und 2022 an Katar vergeben.
- Mit Blick auf mögliche Korruption bei den stimmberechtigten FIFA-Exekutivmitgliedern sagte Blatter: "Ich bin weder Moralist noch Beichtvater. Aber bei so wichtigen Entscheidungen wie der Vergabe einer WM ist es durchaus möglich, dass hier und da Geld fließt und die Leute es in die Tasche stecken." Er selbst habe für die USA gestimmt. Aus sozialer und klimatischer Sicht sei es ein großer Fehler gewesen, die WM nach Katar zu geben.
Quelle: ntv.de