Der Sport-Tag

Der Sport-Tag NADA-Boss über Ullrichs Doping-Beichte: "Ulle" bleibt Tour-Sieger

Der NADA-Vorstandschef Lars Mortsiefer erwartet nach dem Doping-Geständnis des früheren Radidols Jan Ullrich keine Aberkennung des Tour-Sieges von 1997. "Das glaube ich nicht, die zehnjährige Verjährungsfrist steht in den Anti-Doping-Regeln und ist maßgeblich. Es wird ihn deshalb sanktionstechnisch wohl nichts mehr drohen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).

  • Nach der Dopingbeichte von Ullrich wünsche er sich mehr Details zu seinen damaligen Vergehen. "Natürlich würde ich mir wünschen, dass er noch weitere Informationen dazu preisgibt, zum Beispiel wann und wie genau es zu entsprechenden Doping-Handlungen gekommen ist", sagte Mortsiefer.
  • Einzelheiten zu seinen Dopingvergehen nannte Ullrich nicht, auch mögliche Hinterleute, Dealer, Ärzte oder Mitwisser von damals will er keine verraten. "Leider ist uns das Thema Schweigezirkel und Omertá im Sport wohlbekannt", sagte Mortsiefer. "Im Radsport aber auch in anderen Sportarten, in denen Doping letztlich aufgedeckt wurde, lassen sich ähnliche Schemata und Muster erkennen, wie ein Athlet oder eine Athletin mit dem Thema umgehen möchte."
  • Dass der 49 Jahre alte Tour-de-France-Sieger von 1997 endlich bekannte, damals gedopt zu haben, kommt für Mortsiefer nicht unerwartet. "Es überrascht mich nicht, dass irgendwann mal der Knoten platzt, das Gewissen bereinigt werden muss und man erleichtert sagt: Ich habe gedopt", sagte er. "Deshalb finde ich es auch nicht schlecht und verwerflich, wenn Jan Ullrich es jetzt zugibt - aus welchen Gründen auch immer."

Quelle: ntv.de

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