Der Sport-Tag Nach Kimmich-Debatte: Christoph Kramer knöpft sich Journalismus vor
23.06.2024, 13:34 UhrWeltmeister Christoph Kramer hat Teile des Sportjournalismus in Deutschland kritisiert. Die Berichterstattung nennt der Profi als einen Grund, warum es aus seiner Sicht immer weniger Typen im Fußball gibt. "In Fußball-Medien-Deutschland sucht man sich immer das raus, was später eine Instagram-Kachel wird. Dann ist es möglichst ein Zitat, wo alle schnell draufklicken", sagte Kramer im ZDF. Er bemängelte grundsätzlich, dass medial einzelne Zitate herausgegriffen würden. "Ich finde es ganz furchtbar, weil es kein Journalismus mehr ist. Wir sind irgendwie in Deutschland dahingekommen, dass das unser Journalismus ist. Ich weiß, dass es auch noch verdammt viele gute Journalisten gibt. Die Allgemeinheit ist einfach nur: schnelle Klicks und möglichst hohe Erfolgszahlen bei Instagram."
In diesem Fall bezog er sich auf Kimmichs Bereitschaft, rechts hinten statt auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld zu spielen. Kramer kritisierte explizit nicht die Dokumentation, sondern dass Aussagen Kimmichs damals in der medialen Debatte aus dem Zusammenhang gerissen worden seien. Kramer fügte an: "Man überlegt sich 100-mal, was man noch sagt, weil die Medien daraus immer ein Riesending machen. Das verhindert Typen. Dann können wir uns aber nicht hinstellen und sagen: Wir wollen aber Typen, wenn wir immer alles ausschlachten und 100-mal rumdrehen."
Quelle: ntv.de