Der Sport-Tag "Sklavenarbeit" auf WM-Baustellen: Amnesty rügt Katar
13.12.2016, 06:07 UhrDie Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält die jüngste Arbeitsrechtsreform in Katar, dem Ausrichterland der Fußball-WM 2022, für nicht ausreichend. Das bisherige System bleibe ungeachtet einiger Neuregelungen im Kern dasselbe, kritisierte Amnesty und bezeichnete die Reform als oberflächlich.
- Die Organisation forderte den Fußball-Weltverband erneut zum Handeln auf, um die Bedingungen der Arbeiter auf den WM-Baustellen zu verbessern.
- Katar hatte am Montag versprochen, das sogenannte "Kafala"-System von heute an abzuschaffen. Es stand international in der Kritik, weil es ausländische Arbeitskräfte nach Einschätzung vieler Menschenrechtsorganisationen faktisch entrechtet.
- Die Arbeitgeber müssen demnach beispielsweise für den Arbeitnehmer bürgen, so dass Angestellten unter anderem untersagt werden kann, den Arbeitgeber zu wechseln oder das Land zu verlassen.
- In Teilen verschlimmere die Reform die Situation einiger Gastarbeiter sogar, weil sie ein rechtliches Schlupfloch für die Einbehaltung des Reisepasses durch den Arbeitgeber schaffe, mahnt Amnesty.
Quelle: ntv.de