Formel1

"Werde mir den Arsch aufreißen" Das weiße Biest steigert Schumachers Gier

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Mit Mut und zurückhaltenden Ambitionen startet Mick Schumacher kommende Woche in seine erste Formel-1-Saison. Für den 21-Jährigen geht es um eine konstante Entwicklung, wie er im RTL/ntv-Interview verrät. Allerdings denkt er auch schon an Punkte.

Wie sich sein erstes eigenes Formel-1-Auto anfühlt, das weiß Mick Schumacher noch nicht. Der neue Haas-Wagen wird offiziell unmittelbar vor dem Beginn der Testfahrten in Bahrain am 12. März vorgestellt. Bislang kennt der Rookie in der Königsklasse des Motorsports somit nur das Design seines neuen Boliden. Am Vormittag präsentierte das amerikanische Team erste Bilder des Wagens für die Saison 2021.

Und die rot-blau-weiße Lackierung des VF-21, die ist durchaus auffällig - sie ist dabei im geschwungenen Linien-Design aber wohl weniger an der amerikanischen Nationalflagge orientiert als an der russischen. "Ich finde, das sieht sehr biestig aus. Ich freue mich sehr, das Auto mit der Nummer 47 nun schnell auf die Strecke zu bringen", sagt der 21-Jährige im exklusiven Interview mit RTL und ntv.

Die Optik des Boliden erklärt sich über Haas' neuen Titelsponsor: Ural-Kali ist nämlich der Chemiekonzern des russischen Milliardärs Dimitri Mazepin, dessen Sohn Nikita das zweite Haas-Cockpit besetzt. Eine durchaus brisante Situation, der Mick Schumacher aber gelassen entgegenblickt. Eine Art Diskriminierung fürchtet er nicht, wie er im Interview erklärt: "Das Team wird das beste Material dem besten Fahrer geben. Keine Zweifel." Das Duell mit Mazepin, mit dem er bereits vergangene Saison in der Formel 2 um die Wette gefahren war, will Schumacher ohnehin nicht zu hoch hängen. Zwar sei es immer ein Ziel, schneller als der Teamkollege zu sein, "aber wir wollen das Team gemeinsam voranbringen."

"Sehr hungrig, werde kämpfen"

Dabei will Schumacher noch keine konkreten Ziele formulieren. Auch weil er bislang weder das Auto kennt, noch weiß, was die Konkurrenz zum Auftakt an den Start bringt. Er wünscht sich für seine Debütsaison also zunächst mal eine gute und vor allem stetige Entwicklung. Nichtsdestotrotz will der 21-Jährige jede sich bietende Chance auf der Strecke nutzen. "Ich bin sehr hungrig. Werde alles geben, kämpfen. Ich will nichts liegen lassen, nichts verplempern, weder beim Überholen noch beim Sammeln von möglichen Punkten. Ich will immer ready sein." In den sozialen Medien formulierte er seine Ansage noch etwas deutlicher: "Ich werde mir den Arsch aufreißen."

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Für die anstehenden Testfahrten wünscht er sich aber erst mal Folgendes: "Ich will einfach so viele Erfahrungen sammeln wie möglich. Und fürs erste Rennen natürlich auch jede Menge lernen." Ganz wichtig für seine Entwicklung im ersten Königsklassen-Jahr sind auch die Ratschläge von erfahrenen Kollegen wie Sebastian Vettel: "Jeder Tipp ist wertvoll. Ich werde mir alles anhören und versuchen, alles umsetzen. Dabei geht es aber auch darum zu schauen, nutzt mir der Tipp wirklich und muss ich zu viel Energie bei der Umsetzung aufwenden."

Um perfekt auf die Saison vorbereitet zu sein, hat Schumacher wie einst sein Vater reichlich Zeit im Kraftraum verbracht. Vor allem den Nacken hat er trainiert und dabei auch ordentlich zugelegt. "Das ist der Muskel, der am meisten beansprucht wird. Ich will da einfach keine Probleme bekommen." Dass er nun 30 Jahre nach dem Debüt seines Vaters in die Formel 1 aufsteigt, das sorgt natürlich auch für besondere Momente: "Ich werde den Start genießen, ich werde jede Sekunde im Auto genießen" - am 28. März, in Bahrain, wenn das weiße Biest endgültig losgelassen wird.

Quelle: ntv.de, tno

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