Formel1

Formel-1-Lehren aus Monza Nico Hülkenberg ist von Haas nur noch genervt

Der Haas von Nico Hülkenberg ist nicht konkurrenzfähig.

Der Haas von Nico Hülkenberg ist nicht konkurrenzfähig.

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Haas hat letztmals Anfang Juli WM-Punkte in der Formel 1 geholt - durch Nico Hülkenberg. Nach dem Frustrennen in Monza ist er extrem enttäuscht. Rekordmann Max Verstappen ist dagegen weiterhin nicht aus der Ruhe zu bringen. Und bei Ferrari wird die Laune immer besser.

Die unerschütterliche Ruhe des Max Verstappen: Der Niederländer ist außerhalb des Cockpits ein durchaus unaufgeregter Zeitgenosse. Und so darf es niemanden verwundern, dass Verstappen die Tatsache, dass er mit seinem zehnten Sieg in Folge in Monza etwas Einmaliges in knapp 74 Jahren Formel 1 geschafft hat, gleichmütig zur Kenntnis nahm. Doch nein, Verstappen stumpft nicht ab, er will einfach nur jedes Rennen gewinnen - und das gelingt ihm dank eines perfekten Autos, überragender fahrerischer Leistungen und eines starken Teams beim Reifenwechsel und am Kommandostand immer und immer wieder. Ein Ende scheint nicht in Sicht - oder doch? Red Bull erklärte das kommende Rennen in Singapur wegen der Streckencharakteristik und der schwülen Bedingungen zum Zitter-Grand-Prix. Womöglich ist es die letzte Chance für die Konkurrenz, die seit Jahresbeginn anhaltende Red-Bull-Siegesserie zu beenden. Dass ein Team jeden Grand Prix im Kalenderjahr gewann, gab es übrigens bis dato auch noch nicht.

Ist Ferrari die Trendwende gelungen? Die Roten wurden in Monza gefeiert wie Weltmeister, vor dem Rennen, währenddessen und danach. Die Plätze drei und vier bedeuteten das beste Teamergebnis des Jahres. Doch ist damit nun die Trendwende geschafft? Abwarten. In Monza kam die Strecke der Scuderia entgegen, in Singapur wartet mit vielen langsamen Kurven wieder ein Kontrastprogramm. Doch zumindest die immense Unterstützung war Balsam für die geschundenen Seelen beim seit anderthalb Jahrzehnten titellosen Rekordweltmeister.

Mercedes kämpft weiter mit der Konstanz: Mit dem Ergebnis konnte Toto Wolff irgendwie noch leben. Doch dass in Monza am Ende die Plätze fünf und sechs hinter den Red Bulls und Ferraris heraussprangen, stellt den ehrgeizigen Mercedes-Motorsportchef auf Dauer natürlich nicht zufrieden. Schließlich verlängerten die Star-Piloten Lewis Hamilton und George Russell auch deswegen ihre Verträge bei den Silbernen, weil im nächsten, spätestens im übernächsten Jahr der Angriff auf Verstappen und Red Bull erfolgen soll. Noch fehlt es an der Spitzenleistung und der Konstanz. Wie bei Ferrari und auch Aston Martin - in Monza noch weiter weg als die Silbernen - schwankt es von Wochenende zu Wochenende zwischen "Best of the Rest" und "Irgendwo im Nirgendwo". So erwächst ganz sicher kein ernsthafter Konkurrent für Red Bull.

Bei Nico Hülkenberg wird die Laune immer schlechter: Das ewige Hinterbänkler-Dasein geht dem einzigen deutschen Stammpiloten zunehmend auf die Nerven."Dass wir unterirdisch schlecht sind im Vergleich zur Konkurrenz, dass wir als einziges Team nichts nach Monza gebracht haben", antwortete Hülkenberg auf die Frage, was man aus dem Grand Prix von Italien mitnehmen könne. "Wer so wenig macht, der kann auch nicht viel erwarten. Wir sind nicht punktwürdig und davon weit entfernt gewesen an diesem Wochenende." Der Deutsche wurde nur 17., sein dänischer Teamkollege Kevin Magnussen landete direkt dahinter. "Keine Leistung, keine Balance, kein gutes Reifenmanagement, es war harte Arbeit da draußen", kommentierte der Rheinländer und klagte, dass sein Rennstall kein spezielles Paket für den Streckentyp in Monza mit geringem Abtrieb mitgebracht habe. "Frustrierend, bitter und irgendwo traurig" sei der Grand Prix gewesen. "Es war eines der härtesten und schlechtesten Rennen der Saison."

Worte, für die es keinen Rüffel von Günther Steiner gab - stattdessen teilte der Teamchef diese Ansicht. Seit dem zweiten Saisonviertel geht es für Haas in den Rennen nur noch nach hinten. Das Team rätselt noch, wie der Trend umgekehrt werden kann. Und Hülkenberg ist mittendrin, erst vor einer guten Woche hat er seinen Vertrag bis Ende 2024 verlängert.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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