Mit vier Monaten Verspätung Formel 1 erhält grünes Licht für Saisonstart
30.05.2020, 14:22 Uhr
Zwei Rennen ohne Fans sieht der Plan der Formel 1 für Österreich vor.
(Foto: imago images/Eibner Europa)
Österreich sagt Ja: Die Formel 1 darf Anfang Juli in Spielberg die ersten beiden Rennen der Saison austragen. Die Regierung hält das Konzept der Königsklasse für geeignet, um trotz der Corona-Pandemie um die Weltmeisterschaft zu fahrne. Allerdings unter strengen Auflagen.
Die Formel 1 startet Anfang Juli in Österreich in die Saison 2020. Wie die Nachrichtenagentur APA berichtet, genehmigt das Gesundheitsministerium den Plan der Motorsport-Königsklasse, am 5. und 12. Juli die ersten beiden Saisonrennen auszutragen. Das von Veranstalter Red Bull ausgefertigte und der Regierung vorgelegte Gesundheitskonzept erfüllt demnach die Vorgaben für eine Austragung in der Coronavirus-Pandemie. Die 70. Saison der Formel 1 sollte eigentlich im März im australischen Melbourne beginnen, nach einem positiven Corona-Test im McLaren-Team wurde das Wochenende jedoch wenige Stunden vor Beginn des ersten Freien Trainings abgesagt.
Damit macht die Formel 1 einen entscheidenden Schritt, um ihre Saison vor dem befürchteten Totalausfall zu retten. Für den Doppel-Grand-Prix in Österreich gelten indes strenge Auflagen. Das Gesundheitskonzept sieht vor, dass sich alle Piloten und das gesamte Personal der zehn Teams, der Rennserie und des Veranstalters vor der Einreise auf das Coronavirus testen lassen. Nur wer ein negatives Ergebnis vorlegen kann, darf anreisen und die Strecke betreten, Zuschauer sind nicht gestattet. Dazu ist die Zahl der Personen an der Strecke - also etwa die Marshalls, die bei Unfällen Hilfe leisten oder mit Flaggenzeichen auf Gefahren hinweisen - so klein wie möglich. Insgesamt sollen sich während des Rennwochenendes nicht mehr als 2000 Personen am ehemaligen Österreichring in Spielberg aufhalten.
Das Ziel: 15 Rennen
Die beiden Rennen auf dem Highspeed-Kurs in der Steiermark wären der Auftakt zu einer in Folge der Pandemie improvisierten Saison mit dem Ziel, mindestens 15 Grands Prix abzuschließen, damit die Fernsehgelder in voller Höhe ausgezahlt werden. Eigentlich waren 22 Läufe vorgesehen, doch aufgrund des Coronavirus wurden alle Termine von März von bis Juni verschoben oder abgesagt. Nach Österreich sieht der neu aufgestellte Saison-Kalender weitere Europarennen vor, erst in Großbritannien, dann in Ungarn, Belgien und Italien.
Das Finale soll wie auch in den vergangenen Jahren in Abu Dhabi stattfinden, allerdings im Dezember statt Ende November. Auch über einen Großen Preis von Deutschland wurde zuletzt spekuliert, die Betreiber des Hockenheimrings bestätigten erste Gespräche mit der Formel 1 darüber, da die Rennserie nach Strecken sucht, auf denen trotz der Corona-Einschränkungen gefahren werden kann.
Aufgrund der finanziellen Unwägbarkeiten hatten seit der Absage des Australien-Rennens mehrere Rennställe Kurzarbeit eingeführt, dazu einigten sich die Teams kürzlich auf die Einführung einer lange umstrittenen Budgetobergrenze von 145 Millionen Dollar ab 2021. Experten bezeichneten diesen Beschluss als "Revolution", die einerseits den Bestand der zehn aktuellen Rennställe garantieren und andererseits die großen Unterschiede zwischen den Branchenführern Mercedes, Ferrari und Red Bull - die derzeit ein Vielfaches des Kostenlimits ausgeben - zum Mittelfeld sowie den Hinterbänklern nivellieren soll. Dazu wurde die für das kommende Jahr geplante weitreichende Regelreform auf 2022 verschoben, um die finanzielle Belastung in der Corona-Krise zu verringern.
Quelle: ntv.de, tsi