Formel1

"Erstaunlich, dass er dabei ist" Homophober Steward macht Hamilton wütend

Wiederholt protestierten die Fahrer gegen Rassismus und Diskriminierung.

Wiederholt protestierten die Fahrer gegen Rassismus und Diskriminierung.

(Foto: imago images/Motorsport Images)

Lewis Hamilton setzt sich ein gegen Diskriminierung, protestiert gegen Rassismus und Polizeigewalt. Auch die Formel 1 macht mit - und verpflichtet dennoch einen ehemaligen Fahrer als Steward, der sich offen homophob äußert. "Da gibt es bessere Optionen", sagt Hamilton.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat die Ernennung von Witali Petrow zum Steward für den Grand Prix von Portugal in Portimao durch den Automobil-Weltverband FIA infrage gestellt. "In der Formel 1 sollten Leute arbeiten, die den Zeitgeist verstehen und offen sind für alles, was uns umgibt", sagte Hamilton: "Deshalb verstehe ich nicht, warum Petrow in offizieller Funktion hier ist. Da gibt es bessere Optionen."

Witali Petrow, 2010 bis 2012 selbst als Fahrer in der Formel 1 unterwegs, hatte sich in einem Gespräch mit dem russischen Magazin Championat abfällig über die "We race as one"-Bewegung geäußert. Die Fahrer, so Petrow, "wollen jeden drängen, schwul zu werden, um dann bei einem Outing unter der Regenbogenflagge zu fahren". Die Kampagne steht auch für das Ziel des Sports, mehr Vielfalt zu ermöglichen, und dass Menschen ungeachtet ihrer Herkunft und Hautfarbe die gleichen Chancen erhalten

Zudem lästerte Petrow über die Bewegung Black Lives Matter und über das von Hamilton angeregte Niederknien der Fahrer beim Abspielen der jeweiligen Landeshymne vor einem Rennen. Er kritisiert den Briten auch für das T-Shirt, das er nach seinem Sieg in Mugello auf dem Podium getragen hatte. Darauf stand "Arrest the cops who killed Breonna Taylor". Petrow glaubt, "die Hälfte der Zuschauer hat nicht verstanden, um was es bei diesem T-Shirt ging, bis es erklärt wurde".

Bei Hamilton sorgt all das für Unverständnis: "Es ist schon sehr erstaunlich, dass die FIA jemanden ins Boot holt, der solche Ansichten hat und sich in dieser Form zu Dingen äußert, gegen die wir ankämpfen." Petrow, dessen einziges Podium ein dritter Platz 2011 in Australien mit Renault war, ist zum ersten Mal als Steward bei einem Rennen im Einsatz. Russland habe "eine andere Mentalität", erklärte der frühere Formel-1-Pilot. Die Stewards entscheiden unter anderem über Regelverstöße der Fahrer und über die entsprechenden Strafen.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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