Formel1

Rosberg verschenkt die Pole Lewis Hamilton gewinnt GP von Deutschland

Nico Rosberg (rechts vorne) kam beim Start nicht so recht vom Fleck - im Gegensatz zu Lewis Hamilton (links vorne)

Nico Rosberg (rechts vorne) kam beim Start nicht so recht vom Fleck - im Gegensatz zu Lewis Hamilton (links vorne)

(Foto: imago/LAT Photographic)

Beim Formel-1-Rennen in Hockenheim gewinnt Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Teamkollege Nico Rosberg wird trotz Pole Position nur Vierter - nicht nur wegen seines Starts zum Vergessen. Hinter dem Weltmeister fahren zwei Red Bull über die Ziellinie.

Der König von Deutschland ist entthront, auch der erste WM-Titel rückt für Nico Rosberg in immer weitere Ferne: Nach einem kapitalen Fehlstart und einer Fünf-Sekunden-Strafe fuhr der bis dato letzte Sieger in Hockenheim bei der Deutschland-Rückkehr nach zwei Jahren nur auf den vierten Platz. Weltmeister Lewis Hamilton fuhr - auch begünstigt durch die Fehler seines Mercedes-Teamkollegen - ungefährdet zu seinem sechsten Sieg in den letzten sieben Rennen. In der WM setzte sich der dreimalige Champion vor der Sommerpause damit auf 19 Punkte von Rosberg ab.

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel, aufgewachsen im nur 40 km entfernten Heppenheim, verpasste vor gut gefüllten Rängen in Hockenheim seinen ersten Sieg auf dem Traditionskurs noch deutlicher als Rosberg. Lediglich von Platz sechs gestartet, war für den Nürburgring-Sieger von 2013 im erneut nur mäßig laufenden Ferrari nicht mehr drin als Platz fünf.

Lewis Hamilton profitierte von Nico Rosbergs schwachem Start.

Lewis Hamilton profitierte von Nico Rosbergs schwachem Start.

(Foto: dpa)

Neben den beiden Mercedes musste der 29-Jährige einmal mehr den Red Bull den Vortritt lassen: Platz zwei ging an Daniel Ricciardo (Australien) in seinem 100. Grand Prix, der 18-jährige Max Verstappen (Niederlande) holte als Dritter bereits sein viertes Podium der Saison.
Nico Hülkenberg (Emmerich), der wie alle Fahrer auf der Einführungsrunde von den Fans mit einer Choreografie aus schwarz-rot-goldenen Pappen begrüßt wurde, belegte im Force India Rang sieben. Der Worndorfer Pascal Wehrlein verpasste im unterlegenen Manor als 17. deutlich seine zweite Punkteplatzierung der Saison.

Folgenreiches Überholmanöver

Nach makellosen Vorstellungen im Training und Qualifying verschlief Rosberg den Start komplett, der Pole-Setter musste neben Hamilton auch die beiden Red Bull passieren lassen. Während Hamilton rasch Abstand zu den Verfolgern gewann, brauchte Rosberg trotz zahlreicher Top-Zeiten lange, um zunächst Ricciardo auf der Strecke zu überholen.

In der 29. Runde passierte der fünfmalige Saisonsieger auch Verstappen, allerdings nach Ansicht der Rennkommissare unter Inkaufnahme einer möglichen Kollision. "Ich hab voll eingeschlagen, ich verstehe das nicht", funkte Rosberg an die Box, während Verstappen wohl zurecht klagte: "Er hat mich von der Strecke gedrängt." Unter den Augen von Daimler-Boss Dieter Zetsche saß Rosberg in der 45. Runde seine Fünf-Sekunden-Strafe in der Boxengasse ab. Die Red Bull kamen so wieder am 31-Jährigen vorbei, der nun seit vier Rennen ohne Sieg ist.

Der gar seit September 2015 sieglose Vettel haderte erneut mit der Schwäche seines Ferrari, lamentierte über langsame Rivalen mit Rundenrückstand und änderte eigenmächtig die Boxenstrategie - ohne durchschlagenden Erfolg.

Ob Rosberg, Vettel und Co. noch allzu oft auf dem Hockenheimring fahren, steht derweil in den Sternen: Nur noch für 2018 besteht ein Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, für einen neuen Kontrakt sind die Streckenbetreiber auf viele Zuschauer angewiesen. Die hohen Antrittsgagen machen die Formel 1 nicht nur in Deutschland zum Risikogeschäft.

60.000 Zuschauer kamen in diesem Jahr nach Hockenheim. für dieses Jahr als Ziel ausgerufen, damit könne ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden. Im Vorjahr war der Große Preis von Deutschland am Nürburgring ersatzlos gestrichen worden, weil die Streckenbetreiber finanziell nicht mit dem Formel-1-Management übereinkamen.

Quelle: ntv.de, rpe/sid

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