Formel1

Mercedes verbockt Österreich-GP "Lewis hat wirklich sehr gelitten"

Das war gar nix: Mercedes erlebt in Österreich ein Debakel.

Das war gar nix: Mercedes erlebt in Österreich ein Debakel.

(Foto: imago/HochZwei)

Nach einem Desaster für Mercedes und Lewis Hamilton hat Sebastian Vettel wieder die Führung im Formel-1-Titelrennen erobert. Der Ferrari-Pilot raste in Österreich beim ersten Saisonsieg von Red-Bull-Jungstar Max Verstappen von Startplatz sechs noch auf Rang drei und liegt in der WM nun wieder einen Punkt vor Hamilton, der wegen eines Problems mit dem Benzindruck kurz vor Schluss aufgeben musste. Zuvor war auch Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil mit einem Defekt ausgeschieden, eine kapitale Taktikpanne hatte Hamilton zudem schon zwischendurch Platz eins gekostet. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff analysiert das Debakel.

Herr Wolff, erstmals seit mehr als zwei Jahren hat kein Mercedes die Zielflagge gesehen. Wie ist die Stimmung nach dieser unerwarteten Niederlage?
Toto Wolff: Für mich ist das der schmerzhafteste Tag bei Mercedes. Wir hatten hier die erste Startreihe inne, wir hatten das schnellste Auto. Die Leute sind vor dem Rennen zu uns gekommen und haben gesagt, dass es ein Spaziergang werden würde. Aber Motorsport kann eben sehr grausam sein.

Das Unheil nahm ja schon vor Lewis Hamiltons Ausfall seinen Lauf, als er während der virtuellen Safety-Car-Phase nicht an die Box gerufen wurde.
Wir haben gleich nach dem Rennen darüber gesprochen, das Team hat einen Fehler gemacht. Als das virtuelle Safety Car aktiviert wurde, hatten wir eine halbe Runde Zeit, um zu reagieren. Und das haben wir nicht getan. In dem Moment haben wir das Rennen verloren.

Der Kommandostand hat gegenüber Hamilton daraufhin sehr deutlich die Schuld auf sich genommen. Warum war das so wichtig?
Lewis hat in diesem Moment wirklich gelitten. Er hatte souverän in Führung gelegen und kam nach dem Stopp auf Position vier raus. Wenn wir Fehler machen, wollen wir das auch zugeben. Es war wichtig, ihm zu helfen, ihm Zuversicht zu geben.

Müssen Ihnen die beiden unterschiedlichen Defekte an den Autos von Hamilton und Valtteri Bottas Sorgen machen, so kurz, nachdem der neue Motor in Betrieb genommen wurde?
So weit wir das jetzt beurteilen können, hatte keiner der Defekte mit der Zuverlässigkeit des Motors zu tun. Bei Valtteri lag ein Hydraulikleck vor, bei Lewis fehlte der Druck im Benzinsystem.

Wie wirkt sich dieses Ergebnis auf Ihre Zuversicht im WM-Kampf aus?
Wir müssen jetzt die Fehler analysieren, verstehen, wie wir das künftig verhindern können und uns dann auf Silverstone konzentrieren. Dieses Team hat das zuverlässigste und schnellste Auto der vergangenen Jahre gebaut. Ich bin sicher, dass wir uns davon erholen."

Das Interview wurde aufgezeichnet von Thomas Weitekamp (sid)

Quelle: ntv.de, tno/sid

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