Formel1

Alles fix mit den Silberpfeilen? Mercedes-Gerüchte nerven Vettel

Sebastian Vettel ist nur noch bis Ende 2017 an Ferrari gebunden. Das sorgt für Spekulationen.

Sebastian Vettel ist nur noch bis Ende 2017 an Ferrari gebunden. Das sorgt für Spekulationen.

(Foto: REUTERS)

In Spanien steht die nächste Runde im Formel-1-Duell zwischen Sebastian Vettel und Mercedes an. Neben der Favoriten-Rolle und dem Wetter macht dem Ferrari-Star noch ein pikantes Gerüchte zu schaffen: Das, er hätte schon bei Mercedes unterschrieben.

Sebastian Vettel watschelte mit zusammengepressten Lippen durch die Seenlandschaft auf dem Circuit de Catalunya, skeptisch blickte er unter seinem riesigen Ferrari-Regenschirm hervor in den düsteren Himmel. Doch obwohl die Meteorologen die Wahrscheinlichkeit eines Regenrennens beim Großen Preis von Spanien (Sonntag, 14 Uhr/RTL) von Tag zu Tag höher einschätzen und Vettel Wechselspekulationen zum Rivalen Mercedes erst einmal aus der Welt schaffen musste, führt an der Favoritenrolle des viermaligen Formel-1-Weltmeisters für das Barcelona-Rennen kein Weg vorbei.

Wettervorhersagen deuten auf ein Regenrennen in Barcelona hin.

Wettervorhersagen deuten auf ein Regenrennen in Barcelona hin.

(Foto: imago/Crash Media Group)

Die Gründe hierfür liegen nicht nur in Vettels WM-Führung nach vier Saisonläufen, sondern vor allem in seiner dominanten Vorstellung bei den Testfahrten Ende Februar/Anfang März an gleicher Stelle. "Wie ein Brett" habe der Ferrari auf dem abwechslungsreichen Kurs gelegen, sagte Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams, seinerzeit ebenso anerkennend wie ehrfurchtsvoll. Vettel ging das damals schon zu schnell. Und auch heute weist er die Rolle des ersten Sieganwärters von sich. "Auf Augenhöhe mit Mercedes" sei die Scuderia, sagte Vettel. Überhaupt gehe es nicht allein darum, "Mercedes in einzelnen Rennen zu schlagen, sondern über eine lange Strecke".

Vettel macht allerdings auch keinen Hehl aus seinem großen Selbstvertrauen: "Barcelona war für uns beim Testen gut, und seitdem ist der Wagen immer besser geworden." Die Bedingungen seien aber "deutlich anders als im Februar und März", gab Vettel zu bedenken.

"Wer hat das geschrieben? Die Italiener?"

Italienische Medienberichte über einen angeblichen Vorvertrag bei Weltmeister-Rennstall Mercedes verwies der Heppenheimer derweil schnurstracks ins Reich der Fabel. "Wer hat das geschrieben? Die Italiener? Dann fragt die doch! Nein, ernsthaft: Da gibt es nichts", sagte er bei der Pressekonferenz. Der 29-Jährige, dessen Dreijahreskontrakt bei Ferrari am Jahresende ausläuft, erklärte weiter, "für 2018 noch bei niemandem unterschrieben" zu haben. Und fügte an: "Diese Mercedes-Gerüchte hat es die letzten Jahre immer gegeben."

Die Zahlen der bisherigen Saison sprechen tatsächlich für einen Verbleib bei Ferrari. Nach zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen weist der 29-Jährige mit 86 von 100 möglichen Punkten die Zwischenbilanz eines kommenden Weltmeisters auf. Die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton (England/73) und Valtteri Bottas (Finnland/63) sind jedoch in Schlagdistanz. Allerdings kämpft das Duo nicht nur gegen Vettel, sondern auch gegeneinander um die Vormachtstellung im Weltmeisterteam - und hat sich schon, wie bei den Siegen von Hamilton in Shanghai und von Bottas in Sotschi, gegenseitig Punkte weggenommen.

Richtungsweisendes Rennen

Vorsicht ist für Vettel in vielerlei Hinsicht geboten. So gilt Barcelona als richtungweisend für den weiteren Verlauf des Formel-1-Jahres. Der traditionelle Auftakt der Europa-Saison ist alljährlich auch ein Update-Festival, alle Teams bringen neue Komponenten mit. "Kein Team bringt mehr ein komplett neues Auto nach Barcelona", sagte Vettel gelassen und fügte an: "Ich glaube, dass unsere Leute das Auto so weiterentwickeln können, wie wir es benötigen."

Auch ein Szenario wie Ende April in Sotschi, als Vettel von der Pole Position auf dem langen Weg zur ersten Kurve von Bottas vorentscheidend überholt wurde, soll sich am Sonntag nicht wiederholen. Dabei ist sich Vettel der Wahrscheinlichkeit eines neuerlichen Beschleunigungsrennens vollkommen bewusst - und deswegen auch durchaus besorgt. "Leider haben wir auch in Barcelona einen langen Weg bis zur ersten Kurve", sagte der Spanien-Sieger von 2011: "Und das Streckenlayout macht es nicht einfach, einem anderen Auto zu folgen."

Der Weg zum ersten Bremspunkt auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ist mit mehr als 700 Metern kaum kürzer als in der Olympiastadt von 2014 - und wer in Barcelona als Führender in die erste Kurve ging, war meist auch der Sieger.

Quelle: ntv.de, Marco Heibel, sid

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