Vettel enttäuscht sich in Monza Mercedes und McLaren stark
07.09.2012, 16:57 Uhr
Schneller, schneller, Schumacher. Im ersten Training in Monza wusste er zu gefallen.
(Foto: AP)
Für Sebastian Vettel beginnt das Training zum Großen Preis von Italien ernüchternd. Der zweifache Formel-1-Weltmeister landet an der Stätte seines historischen Triumphes nur im Mittelfeld. Ex-Ferrari-Pilot Michael Schumacher trumpft als Schnellster am Vormittag hingegen groß auf. Auch McLaren überzeugt.
Nachholbedarf bei Weltmeister Sebastian Vettel, gute Laune im Mercedes-Lager: Mit höchst unterschiedlichen Gefühlen haben die deutschen Formel-1-Piloten nach dem freien Training zum Großen Preis von Italien am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und n-tv.de Liveticker) ihre Boliden abgestellt. Vorjahressieger Vettel fuhr zum Auftakt in Monza nur auf den 13. Platz. Michael Schumacher und Nico Rosberg waren mit den Plätzen vier und sechs dagegen zufrieden. Rekordweltmeister Schumacher zeigte sich zudem unbeeindruckt von anhaltenden Gerüchten um seine Zukunft.
Am schnellsten waren die McLaren-Piloten unterwegs. Der frühere Weltmeister Lewis Hamilton und Spa-Sieger Jenson Button (beide Großbritannien) fuhren vor WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Spanien) im Ferrari auf die Plätze eins und zwei. Das Trio sendete damit auch ein klares Signal an den WM-Zweiten Vettel.
Noch einiges zu tun für Vettel
"Wir waren heute nicht schnell genug", sagte der Heppenheimer: "Es gibt noch einiges zu tun. Das ist aber kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen schauen, dass das Auto für morgen einen Schritt besser wird." Schon am vergangenen Wochenende in Spa hatte Vettel im Qualifying am Samstag Probleme und startete lediglich vom zehnten Platz. "Im Moment tun wir uns auf einer Runde schwer, das war auch heute noch nicht das, was es sein sollte", sagte Vettel.
Anders sah die Gemütslage bei Mercedes aus. Sowohl Schumacher als auch Rosberg hatten am Nachmittag mit Problemen am Heckflügel zu kämpfen, dennoch waren beide mit der Performance zufrieden. "Das Problem war nicht so gravierend", sagte Schumacher: "Ich denke wir werden hier morgen eine bessere Rolle spielen können als in Spa." Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gefiel, was er gesehen hatte. "Das war ein guter erster Tag in Monza mit vielen Runden und konstanten Rundenzeiten von Nico und Michael im Renntrimm."
Mercedes sondiert den Markt
Der 43 Jahre alte Schumacher zeigte sich damit wenig beeindruckt von den Spekulationen um seine Zukunft bei Mercedes, die im Königlichen Park von Monza einen weiteren Höhepunkt erreichten. Der ehemalige Formel-1-Teamchef und heutige TV-Experte Eddie Jordan hatte unter der Woche Gerüchte angeheizt, McLaren-Pilot Hamilton werde in der kommenden Saison Schumachers Cockpit übernehmen. Diesbezügliche Fragen wehrte Schumacher auch in Monza ab. "Wir haben schon mehrfach betont, dass wir uns im Oktober äußern werden. Bis dahin werden wir eine Lösung finden, die wir mitteilen können", sagte Schumacher. Haug hatte am Mittag derweil eingeräumt, dass sich der Rennstall auch nach Alternativen umsieht. "Natürlich werden alle Etwaigkeiten und Eventualitäten überlegt", sagte er.
Spitzenreiter Alonso, der in Monza einmal mehr begeistert von den italienischen Tifosi empfangen wurde, zeigte sich gut gerüstet für das Duell mit Vettel. Mit dem dritten Platz ging der zweimalige Weltmeister als einziger die Zeiten der schnellen McLaren mit - trotz erheblicher Motorprobleme, die letztlich zu einem Getriebwechsel führten. Da Ferrari das Wochenende mit einem alten Getriebe begonnen hatte, zieht der Eingriff keine Strafe nach sich. Wie Vettel gehörte auch sein Teamkollege Mark Webber (Australien), Dritter der Gesamtwertung, nicht zu den schnellsten Piloten am Freitag und landete auf dem elften Platz. Nico Hülkenberg (Force India), der in Spa mit einem starken vierten Platz auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde Neunter. Marussia-Pilot Timo Glock landete auf dem 21. Platz.
Quelle: ntv.de, sid