Sein Crash entschied Formel-1-WM Morddrohungen schockieren Williams-Pilot Latifi
22.12.2021, 08:52 Uhr
Latifi vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Als Latifi kurz vor Ende der Formel-1-Saison von der Strecke abkommt, stellt er den Rennverlauf auf den Kopf. Verstappen darf nach reichlich Drama hinter Hamilton fahren und kann ihn überholen. Für Latifi ist nach Rennende klar: Er muss die sozialen Medien ignorieren. Dort eskaliert der Hass.
Formel-1-Pilot Nicholas Latifi ist nach dem Saison-Finale vor anderthalb Wochen in Abu Dhabi nach eigenen Angaben in sozialen Medien beschimpft worden und erhielt sogar Morddrohungen. Der Williams-Fahrer war kurz vor dem Ende des letzten Rennens des Jahres von der Strecke abgekommen. Damit hatte der Kanadier die Safety-Car-Phase ausgelöst, durch die Red-Bull-Pilot Max Verstappen seinen Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton noch in der letzten Runde überholen und sich erstmals den WM-Titel sichern konnte. Anschließend entbrannte ein Streit zwischen den Teams von Red Bull und Mercedes.
"Was mich schockierte, war der extreme Ton des Hasses, der Beschimpfungen und sogar der Morddrohungen, die ich erhielt", schrieb Latifi am Dienstag auf seiner Webseite. "Wenn ich über die Geschehnisse während des Rennens nachdenke, gab es eigentlich nur eine Gruppe von Menschen, bei denen ich mich für das DNF ("Did not finish" - kam nicht ins Ziel, d. Red.) entschuldigen musste: mein Team." Das habe er gleich nach dem Rennen getan. "Alles andere, was danach kam, lag nicht in meiner Hand."
Er mache sich Sorgen, "wie jemand anders reagieren könnte, wenn er oder sie auf diese Weise beschimpft würde. Niemand sollte sich von den Aktivitäten einer lautstarken Minderheit vorschreiben lassen, wer er ist", meinte der 26-Jährige. Die Ereignisse hätten ihm gezeigt, wie wichtig es sei, "zusammenzuarbeiten, um solche Dinge zu verhindern und diejenigen zu unterstützen, die davon betroffen sind". Es sei richtig, "diese Art von Verhalten anzuprangern und nicht zu schweigen".
"Der Hass, die Beleidigungen und die Drohungen in den sozialen Medien waren für mich keine wirkliche Überraschung, da dies nur die krasse Realität der Welt ist, in der wir gerade leben", schrieb Latifi und berichtete, dass er direkt nach dem Ende des Rennens wusste, "wie sich die Dinge in den sozialen Medien entwickeln würden".
Quelle: ntv.de, sue/dpa