Formel1

"Ihm fehlen einfach die Worte" Treibt der Frust Hamilton in den Rücktritt?

Hamilton nach dem Rennen in Abu Dhabi.

Hamilton nach dem Rennen in Abu Dhabi.

(Foto: imago images/Jan Huebner)

Lewis Hamilton verliert die sicher geglaubte Formel-1-WM auf der letzten Runde des letzten Rennens. Proteste werden von der FIA abgeschmettert. Eine Woche nach Abu Dhabi wird jetzt munter über seine Zukunft spekuliert. "Ich hoffe sehr, dass Lewis weiterfährt", sagt sein Vertrauter Toto Wolff.

Lewis Hamilton schweigt. Wie sieht es in ihm aus? Was sagt der Mercedes-Star zum endgültigen Verlust der WM? Greift er nächstes Jahr noch einmal an? Keiner weiß es ganz genau. Denn Hamilton hat seit dem jetzt schon sagenumwobenen Saisonfinale der Formel 1 am Sonntag nicht mehr öffentlich geredet, selbst in den sozialen Netzwerken postete der entthronte Weltmeister nichts.

"Das Schweigen ist da, weil ihm auch einfach die Worte fehlen", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff, ein enger Vertrauter Hamiltons: "Es wird eine lange Zeit brauchen, um das zu verdauen, was da am Sonntag passiert ist. Ich denke nicht, dass wir je darüber hinwegkommen. Das ist unmöglich. Ganz besonders nicht für ihn als Fahrer."

Gekränkt, wütend, verzweifelt - so in etwa sieht die Gefühlslage bei Mercedes und Hamilton aus, nachdem der Brite in Abu Dhabi seinem achten WM-Titel ganz nahe war, ehe doch Max Verstappen (Red Bull) nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung der strahlende Sieger war. Die Silberpfeile gehen dagegen nicht weiter vor, das Thema ist aber längst nicht abgehakt. Und viele Fans fragen sich: Hört Hamilton nach der Enttäuschung jetzt etwa auf?

Den Schmerz überwinden

"Ich hoffe sehr, dass Lewis weiterfährt. Und ich denke, als Rennfahrer wird sein Herz sagen, ich muss weitermachen, denn er ist auf dem Höhepunkt seines Könnens", sagte Wolff, 100 Prozent sicher kann der Österreicher aber natürlich nicht sein. "Ich muss einfach alles tun, was ich kann, um ihm zu helfen, diese aktuellen Gefühle zu überwinden, damit er im nächsten Jahr gestärkt zurückkehren kann", sagte Wolff: "Mit der Liebe zum Sport und dem Vertrauen in die Entscheidungsfindung des Sports. Wir wünschen uns sehr, dass dies der Fall sein wird."

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Keiner hat mehr Siege und Pole Positions (jeweils 103) geholt als Hamilton, mit Michael Schumacher zusammen ist er Rekordweltmeister (7 Titel) - Hamilton sei für ihn der "größte Fahrer aller Zeiten", sagte Wolff. Zudem wurde der Brite am Mittwoch zum Ritter geschlagen, im Alter von 36 Jahren wird Hamilton, der in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen ist, auf der Insel nun mit "Sir" angesprochen. Sein Vertrag bei Mercedes läuft noch bis 2023, doch Hamiltons Werte und Überzeugungen seien in Abu Dhabi eben auch "mit Füßen getreten" worden, sagte Wolff.

"Wir müssen auch den Schmerz überwinden, der ihm am Sonntag zugefügt wurde, denn er ist ein Mann mit klaren Werten", sagte Wolff, es sei "schwer zu verstehen, dass das passiert ist." In Zukunft gehe es auch darum, dass sich ein solches Szenario nicht wiederholt, die Regeln "robuster" werden. Dafür will sich Wolff einsetzen. Und hofft, dass er Hamilton weiter an seiner Seite hat.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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