F1-Déjà-vu im WM-Kampf Nur Comeback-Hattrick kann Vettel retten
18.10.2017, 15:44 Uhr
(Foto: imago/HochZwei)
Sebastian Vettel hat bei noch vier ausstehenden Rennen 59 Punkte Rückstand - der WM-Kampf gegen Lewis Hamilton im Mercedes scheint verloren. Doch ein Blick auf die spektakulärsten Aufholjagden könnte dem Ferrari-Star Mut machen, denn er legte gleich zwei selber hin.
2012 Drama in Brasilien

Vettel gewinnt seinen dritten WM-Titel, doch die Saison begann denkbar schlecht.
(Foto: imago/HochZwei)
Sebastian Vettel liegt im Red Bull zwischenzeitlich schon 44 Punkte hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Spanien) zurück, doch der Spanier und die Scuderia geben den Vorteil aus der Hand. In einem dramatischen Saisonfinale in Brasilien lässt sich der Heppenheimer auch nicht von einem Unfall nach wenigen Metern und dem zwischenzeitlich letzten Platz bremsen und schnappt sich seinen dritten Titel in Serie. Dabei reicht ihm in Sao Paulo Platz sechs für den Titelgewinn.
2010 Vettels erster Streich
Vier Piloten können sich im letzten Rennen der Saison in Abu Dhabi noch den WM-Titel sichern, Vettel im Red Bull gilt dabei aber nur als Außenseiter im Duell mit Alonso und seinem Teamkollegen Mark Webber. Zur Mitte einer verrückten Saison lag Vettel mit 24 Zählern Rückstand nur auf Rang vier, doch mit einem starken Endspurt (drei Siege aus den letzten vier Rennen) und Chaos bei Ferrari holt sich der damals 23-Jährige seinen ersten Titel.
2007 Wenn zwei sich streiten ...

Kimi Räikkönen behält die Nerven und macht seinem Spitznamen "Iceman" alle Ehre. Eiskalt nutzt er seine Chance und wird 2007 Weltmeister.
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Aber auch Ferrari kann Aufholjagd: Kimi Räikkönen hat den WM-Führenden Lewis Hamilton im McLaren schon fast aus den Augen verloren (18 Zähler Rückstand bei alter Punkteregelung), alles deutet auf ein Duell zwischen dem Briten und seinem damaligen Teamkollegen Alonso hin. Aber Hamilton und Alonso sind zu sehr mit ihrer Privatfehde beschäftigt, der "Iceman" nutzt seine Gelegenheit und hat am Ende einen Punkt Vorsprung auf beide.
1984 Das McLaren-Duell

Der McLaren war 1984 das schnellste Auto der Rennserie. Die WM entwickelte sich zu einem Duell zwischen Lauda und Prost.
Niki Lauda und sein McLaren-Kollege Alain Prost machen 1984 den Titel unter sich aus. Besser in die Saison startet der Franzose, er erkämpft sich zwischenzeitlich einen großen Vorsprung von 11,5 Punkten. Dem Österreicher Lauda reicht im letzten Rennen beim großen Preis von Portugal ein zweiter Platz hinter Prost, um sich mit nur einem halben Punkt Vorsprung die WM-Krone aufzusetzen. Für Lauda war es der dritte und letzte Weltmeistertitel in seiner Karriere als Formel-1-Rennfahrer.
1981 Showdown in Las Vegas

1981 sieht es für Nelson Piquet zwischenzeitlich ziemlich schlecht aus - doch der Brasilianer beweist einen langen Atem.
Carlos Reutemann dominiert in seinem Williams-Boliden zunächst die Saison, doch dann bleibt der Argentinier in den letzten sechs Rennen irrwitzige viermal ohne Punkte. Der eigentlich schon chancenlose Nelson Piquet (Brabham) fängt den frustrierten Reutemann im finalen Showdown in Las Vegas nach einem zwischenzeitlichen 11-Punkte-Rückstand noch ab, der Brasilianer gewinnt seinen ersten von drei Titeln mit einem Zähler Vorsprung.
1976 Laudas Feuerunfall

Laudas Crash auf dem Nürburgring nimmt 1976 einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der WM.
(Foto: imago/LAT Photographic)
Lauda gegen James Hunt, eines der legendärsten Formel-1-Jahre überhaupt. Lauda hat zur Halbzeit den Titel eigentlich schon sicher, der Österreicher führt die Wertung mit 26 Punkten Vorsprung an. Dann verunglückt Lauda auf dem Nürburgring, der Feuerunfall kostet ihn fast das Leben. Lauda verpasst zwei Rennen, den letzten Grand Prix des Jahres in Japan bricht er in den Fluten von Fuji nach zwei Runden ab - am Ende hat Hunt einen Zähler Vorsprung.
1964 Der größte Rückstand

John Surtees ist der einzige Rennfahrer, der sowohl mit einem Motorrad als auch in der Formel 1 Weltmeister wurde.
(Foto: imago/Thomas Zimmermann)
Den umgerechnet größten Rückstand bisher holt John Surtees auf. Der Brite triumphiert im Ferrari, obwohl er nach fünf von zehn Rennen schon mit 20 Punkten hinten liegt. Doch seine Konkurrenten Graham Hill und Jim Clark fahren in den letzten vier Rennen nur noch jeweils einmal in die Punkte. Surtees wird Weltmeister mit einem Zähler Vorsprung. Einen weiteren WM-Titel konnte der Brite danach nicht mehr gewinnen. Ab 1970 fuhr Surtees dann übrigens für seinen eigenen Rennstall, die "Surtees Racing Organisation".
Quelle: ntv.de, bvo/sid