Formel-1-Gala in Melbourne Rosberg siegt und fährt "wie ein Gott"
16.03.2014, 21:26 Uhr
Rosberg hat allen Grund zur Freude.
(Foto: imago/LAT Photographic)
Durch seinen Auftaktsieg in Melbourne schwingt sich Nico Rosberg zum WM-Favoriten in der Formel 1 auf. Souverän entscheidet er das Rennen für sich. Glück bringt ihm dabei seine Freundin Vivian. Doch auch sein Boss Nicki Lauda hat nur Lob für den 28-Jährigen übrig.
Nach dem Desaster für Weltmeister Sebastian Vettel und seiner eigenen Machtdemonstration wusste Nico Rosberg sofort, bei wem er sich zu bedanken hatte. Kaum aus seinem Mercedes gestiegen, fiel er seiner Verlobten Vivian überglücklich in die Arme. Seine Traumfrau hatte die Reise ans andere Ende der Welt auf sich genommen, um Rosberg in Melbourne die Daumen zu drücken - und wie schon 2013 in Silverstone und Monte Carlo klappte es dank der Glücksbringerin mit dem Auftaktsieg in der Formel 1.
Während der nach neun Siegen in Serie mit einem Motorschaden früh gescheiterte Vettel bereits bei der Fehleranalyse war, steuerte Rosberg seinen Boliden souverän zum 100. Sieg für einen Mercedes-Motor in der Königsklasse. "Was für ein Auto! Mein Silberpfeil ging ab wie sonst was", jubelte Rosberg, der den vierten Grand Prix seiner Karriere gewann. "Er ist gefahren wie ein Gott, ohne einen Fehler, alles richtig gemacht", lobte Niki Lauda, der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams.
Durchweg in Führung
Als Rosberg ganz oben auf dem Podium stand und erstmals die Führung in der WM-Wertung übernahm, jubelte ihm die blonde Vivian, mit der er seit zwölf Jahren liiert ist, frenetisch zu. "Wahnsinn, unglaublich für das Team! Ich muss erst mal durchatmen", sagte die Innenarchitektin bei RTL. Schon 2013 hatte sie beide Erfolge live gesehen. Im Juli wollen beide heiraten, nach dem Sieg in Australien stand ein kurzer gemeinsamer Urlaub auf dem Programm.
Den hatte sich der 28 Jahre alte Rosberg auch redlich verdient. Von Startplatz drei katapultierte er sich beim Start gleich an die Spitze und gab diese Position bis zum Schluss nicht mehr her. Dabei profitierte er auch davon, dass sein Teamkollege und Polesetter Lewis Hamilton nach vier Runden wegen Fehlzündungen der Zylinder aussteigen musste. Eine Runde später schied der viermalige Weltmeister Vettel mit Motorenproblemen aus.
Sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo durfte sich in seinem ersten Rennen für Red Bull über den zweiten Platz derweil nur kurz freuen. Die Rennkommissare disqualifizierten den Australier. Die Ferrari-Piloten Fernando Alonso (4.) und Kimi Räikkönen (7.) rückten um jeweils einen Platz auf. Auch sie konnten jedoch nicht zufrieden sein, sollen sie die Scuderia doch endlich wieder zu einem WM-Titel führen.
Rosberg ist Favorit
Rosberg konnte das alles egal sein. Dank seines zuverlässigen Mercedes ist er nun Favorit auf den WM-Titel, wollte davon aber noch nichts wissen. "Bis dahin ist es noch ein so langer Weg, ich freue mich jetzt erst mal nur über den Sieg", sagte der Wiesbadener. Auch Lauda blieb mit Blick auf den Titel noch zurückhaltend: "Es ist noch eine lange Saison, aber ich glaube, die Voraussetzungen für Mercedes und sein Team sind sehr gut."
Satte 24,5 Sekunden war Rosberg vor Ricciardo gelandet. Nach dessen Ausschluss belegte der Däne Kevin Magnussen im McLaren in seinem ersten Formel-1-Rennen überhaupt den zweiten Platz vor Teamkollege Jenson Button aus England. Schon vor dem Rennen galten die Silberpfeile als haushohe Favoriten, bei den Testfahrten vor der Saison hatten sie den Ton angegeben. Die Umstellung auf die Turbomotoren, die neue Aerodynamik und weitere Details ist dem Werksteam am besten gelungen. "Das Team hat so verdammt hart gearbeitet, dafür geht ein großer Dank an sie", sagte Rosberg.
Der Ausfall Hamiltons trübte die Freude allerdings ein wenig. Auch Rosberg betonte, dass die beiden Wochen bis zum nächsten Rennen in Malaysia (30. März) nun intensiv genutzt werden, "um unser Auto noch schneller und verlässlicher" zu machen. Die Konkurrenz dürfte das mit Grauen hören, denn in Melbourne fuhr Mercedes in einer ganz eigenen Liga.
Quelle: ntv.de, sno/sid